Beats Solo HD: links das Original, rechts die mutmaßliche Fälschung.

Foto: Stiftung Warentest

Bei einem Kopfhörertest haben die Konsumentenschützer von Stiftung Warentest eine überraschende Entdeckung gemacht. Die in einem deutschen Elektronikfachmarkt gekauften Beats-Kopfhörer dürften gefälscht sein. Im Test war das 150 Euro teure Modell Solo HD durch mehrere gravierende Mängel aufgefallen.

Fake oder schlechte Qualitätskontrollen

Wie Stiftung Warentest in einer Aussendung mitteilt, haben zwei Mitarbeiter von Beats zunächst bestätigt, dass es sich bei den Kopfhörern um ein Plagiat handeln dürfte. Eine offizielle schriftliche Bestätigung habe das Unternehmen aber abgelehnt. "Sollte es sich um kein Fake handeln, würde das auf schlechte Qualitätskontrollen bei Beats schließen", so die Konsumentenschützer.

Über 60 Abweichungen

Die mutmaßliche Fälschung weist im Vergleich zum Original mehr als 60 Unterschiede auf. So waren unter anderem linker und rechter Tonkanal vertauscht, das Kabel war kürzer, es gab kein Informationsblatt zur Garantie, und die Steckerdesigns waren unterschiedlich. "Stoßen die Prüfer während eines Tests auf ein defektes Gerät, vergleichen sie es mit mindestens zwei weiteren Exemplaren desselben Typs. In diesem Fall zeigten die anderen Solo-HD-Modelle keinerlei Defekte, daher wurde das verdächtige Gerät bei der Bewertung nicht berücksichtigt", schreiben die Tester.

Original nur "ausreichend"

Das Original schnitt allerdings auch nicht sehr gut ab und bekam aufgrund von Schwächen im Falltest die Note "ausreichend". Stiftung Warentest beschreibt auf seiner Website, woran Kunden potenzielle Beats-Fälschungen erkennen können. Auch Beats informiert Kunden diesbezüglich. (red, derStandard.at, 23.6.2014)