Jetzt schon im Wochentakt Demonstrationen, die aus dem Ruder laufen; bei denen auf Eskalation statt auf Deeskalation gesetzt wird; bei denen die Einsatzleitung den Eindruck erweckt, sie würde sich mit Rechtsradikalen auf ein Packl hauen; Pfeffersprayorgien und überzogene Gewalt. Und danach in Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften das juristische Nachspiel, bei dem - seien wir doch ehrlich - kaum jemand wirklich glaubt, dass es rechtsstaatlich zugeht.

Was ist los mit unserer Polizei? Sind es die sogenannten "Reformen" aus der schwarz-blauen Ära - nämlich Ernst Strassers Totalumbau der Polizei -, die schließlich Resultate zeitigen?

Eines ist jedenfalls klar: Die staatlichen Sicherheitsinstitutionen - der sensibelste Kern des demokratischen Rechtsstaats - scheinen mehr und mehr ein Problem zu haben. Es ist ihr Problem, das sie zu unser aller Problem machen damit. (Robert Misik, derStandard.at, 22.6.2014)