Wien/Moskau - Es ist ein offizieller Arbeitsbesuch, den der russische Präsident Wladimir Putin am kommenden Dienstag in Österreich absolvieren wird. Diese Visite will der russische Staatskonzern Gasprom auch dazu nutzen, um einen Vertrag über den Bau der Gaspipeline South Stream zu unterzeichnen, wie Putins Berater Jurij Uschakow am Freitag in Moskau ankündigte.

OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss und Gasprom-Chef Alexej Miller hatten am 29. April in Moskau zunächst eine Absichtserklärung über den Bau des österreichischen Abschnitts der Gaspipeline South Stream unterzeichnet. Sie soll ab 2017 russisches Gas nach Österreich bringen.

Die heutige Ankündigung aus Moskau, dass das Vorhaben bereits am Dienstag vertraglich fixiert werden soll, wollte die OMV am Freitag allerdings nicht kommentieren. Gasprom und die OMV sehen die Gasleitung, die die Ukraine umgehen soll, als Beitrag zur Energiesicherheit in Europa.

Putins Berater Uschakow kündigte zudem eine Reise des russischen Präsidenten nach Brasilien an. Putin werde sich am 13. Juli in Rio de Janeiro das Finale der Fußball-WM ansehen. Russland ist 2018 nächster WM-Gastgeber. In Brasilien nehme Putin am 15. Juli auch am Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe, der Schwellenstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, teil.

In Wien wird das russische Staatsoberhaupt mit Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann zusammenkommen sowie vor Wirtschaftsvertretern einen Vortrag halten. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Tanja Windbüchler, kritisierte, dass kein Besuch im Parlament vorgesehen ist. (red, dpa, DER STANDARD, 21.6.2014)