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Modell "Ross auf grünen Knödeln" fiel am hutlastigen Damentag in Ascot sehr auf.

Foto: AP/Grant

Ascot/Wien - Pferderennen auf höchstem Niveau und ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges - das ist Royal Ascot. Dabei sind die Rennpreise, um die es seit Dienstag noch bis Samstag geht, im Vergleich zu den Summen, um die es beim World-Cup-Tag in Dubai oder bei den Breeders-Cup-Rennen in den USA galoppiert wird, nicht herausragend. Umso mehr die Eintrittspreise - Karten, wenn überhaupt erhältlich, kosten ab 40 Euro aufwärts.

Für die Royal Enclosure sind die Tickets seit Monaten ausverkauft. Aber die Tradition (seit 1711) und das Flair inklusive der strikten Bekleidungsvorschriften machen das königliche Meeting auf der erst vor wenigen Jahren unter großem Aufwand modernisierten Rennbahn zu einem alljährlichen Höhepunkt.

Diesmal begann es für die Wetter mit einer kleinen Enttäuschung. Die Mehrzahl hatte darauf gesetzt, dass die Queen am ersten Tag bei der traditionellen Einfahrt mit der sechsspännigen Kutsche einen gelben Hut tragen würde. Doch Hut und Kostüm ihrer Majestät waren hellblau. Dafür waren in den folgenden sechs Rennen viermal die Favoriten erfolgreich, ebenso am zweiten Tag. Der dritte Renntag brachte noch drei Favoritensiege - die Buchmacher hätten vermutlich lieber die Hutwette verloren.

Für Besitzer von Rennpferden zählt ein Erfolg beim königlichen Meeting doppelt. Die Herrscherfamilie von Katar konnte diesbezüglich gleich im ersten Rennen punkten, musste aber schon im folgenden eine Niederlage einstecken: Ein zweijähriger, davor unbesiegter Hengst, den Scheich Fahad al Thani erst am Montag für 1,3 Millionen Pfund ersteigert hatte, kam nur auf Platz zwei. Schlimmer noch: Treve, 2013 Siegerin im Prix de l'Arc de Triomphe und um gerüchteweise acht Millionen nach Katar verkauft, blieb am Mittwoch gegen The Fugue, eine Stute von Musical-Komponist Andrew Lloyd-Webber, chancenlos.

Der Ascot Goldcup über 4000 Meter, das wichtigste Rennen des Damentages (Donnerstag) ging an den irischen Großrennstall von Trainer Aidan O' Brien. Favorit Leading Light unter Trainersohn Joseph O'Brien setzte sich mit Halslänge gegen das Pferd der Queen, die Vorjahressiegerin Estimate, durch - königliche Schirmherrschaft hin oder her. (dol, 21./22.06.2014)