Der mutmaßliche Kriminelle löst Begeisterung bei Facebook-Usern aus.

Foto: Screenshot der Facebook-Seite der Polizei in Stockton

Wien/Stockton - Fotos von Verdächtigen auf der Facebook-Seite einer Polizeistation zu veröffentlichen, kann einen unerwarteten Effekt auslösen, wie Spiegel Online am Freitag berichtet.

In der Gegend um Stockton im US-Bundesstaat Kalifornien sei es seit einigen Wochen immer häufiger zu bewaffneten Überfällen gekommen. Die Beamten einer Sonderkommission nahmen nach Durchsuchungen in zahlreichen Orten vier Männer im Alter zwischen 18 und 44 Jahren fest. Die Polizeifotos der Verdächtigen publizierten sie auf der Facebook-Seite der Polizeistation.

Tausendfach geliked

Die darauf folgende Begeisterung der Facebook-User hatten die Polizisten nicht erwartet. Tausendfach wurden die Bilder der vier Verdächtigen auf Facebook geliked und geteilt. Vor allem der 30-jährige Jeremy Meeks hat es den Usern angetan. Obwohl er gegen das Waffenrecht verstoßen haben soll, sehen die User in ihm keinen Verbrecher, sondern ein "angehendes Topmodel", heißt es auf Spiegel Online.

"Modelagenturen sollte ihn anheuern und ihm eine Chance geben, sein Leben wieder geradezubiegen", lautet ein Kommentar unter dem Foto des Verdächtigen, das am Freitagnachmittag bereits über 50.000 Personen gefällt. Eine Frau scherzt, sie könne den Mann gerne an ihr Bett fesseln und für seine Bestrafung sorgen, eine andere bittet um den Schlüssel zu seiner Zelle. "Der kann mich gerne ausrauben", zitiert Spiegel Online ein weiteres Kommentar.

Auch bei Twitter kursiert bereits ein passender Hashtag: Unter #hottiethug ist Ähnliches zu lesen. Bei der Polizeistation sollen schon Anfragen von Produzenten eingegangen sein, die dem 30-Jährigen Filmrollen anbieten möchten, schreibt Spiegel Online. Doch ob er die annehmen kann, stehe noch nicht fest - schließlich könnte ihn nach der Festnahme eine Verurteilung erwarten. (red, derStandard.at, 20.6.2014)