Gesunde und erkrankte Sojabohnenblätter.

Foto: A. Westphal/JKI

Braunschweig - In den USA tritt seit Jahren ein gefürchteter Schadkomplex an Sojabohnen auf, bei dem ein Fadenwurm (Nematode) und ein Pilz gemeinsam ihre pathogene Kraft entfalten. Erst kürzlich konnten Andreas Westphal vom Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig und seine Kollegin Lijuan Xing zeigen, dass es sich bei Heterodera glycines und Fusarium virguliforme tatsächlich um einen synergistischen Krankheitskomplex handelt.

Um zu verstehen, warum sich dieser Krankheitskomplex so ausprägt, haben die Forscher nun die spezifische Rolle der beiden Pflanzenpathogene im Modell untersucht. Die Ergebnisse wurden aktuell in der  Fachzeitschrift "PLOS ONE" veröffentlicht.

Gemeinsam mit australischen, chinesischen und amerikanischen Kollegen wurden sogenannte Mikroplot-Experimente in Indiana durchgeführt. "Mit Hilfe der Daten konnten wir ein Modell entwickeln, das die Rolle des Pilzes und des Nematoden quantitativ darstellt", berichtet Westphal. Die Forscher erstellten eine Reaktionsmatrix, die einen klaren Zusammenhang zwischen der Stärke der Krankheitsausprägung und der Befallsstärke des Pilzes und des Nematoden in der Ausgangserde herstellt.

Schwierige Resistenzzüchtung

Die Beziehung von Erkrankungsausmaß und Ertragsparametern wurde ebenfalls analysiert: "So lassen sich bei bekannten Konzentrationen von Nematoden und Pilz das Ausbruchsrisiko und die Krankheitsstärke voraussagen", so Westphal. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit zu einem verbesserten Management für die sich stetig weiter verbreitende Krankheit beiträgt.

Denn eine Unterdrückung des Schaderregerkomplexes mit Pflanzenschutzmitteln gestaltet sich schwierig. Die Resistenzzüchtung mache zwar mittlerweile große Fortschritte, sei aber im vorliegenden Fall ausgesprochen schwierig. (red, derStandard.at, 23.6.2014)