Wer einem Freund Gusto machen will, kann künftig neben Bild auch den Geruch des Burgers mitschicken

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Sprachtelefonie, Fotos, Videos: Die Sinne Sehen und Hören sind durch moderne Smartphone-Technologien voll abgedeckt. Um das Fühlen, Schmecken und Riechen sieht es hingegen eher schlecht aus. Zumindest letzteres soll sich jetzt dank des sogenannten oPhones ändern: Das Gerät erlaubt das Verschicken von Gerüchen, am Dienstag wurde die erste Duft-Nachricht über den Atlantik geschickt.

Harvard-Startup

Entwickelt wird das oPhone, dessen „o“ für odeur steht, unter der Ägide des Harvard-Professors  David Edwards, der immer wieder als eine Art Willy Wonka beschrieben wird. Gemeinsam mit seinen Studentinnen Rachel Field und Amy Yin erforscht er laut Time in seinem Startup namens Vapor Communication, wie Duftnachrichten massentauglich gemacht werden könnten.

Für 150 Dollar zu haben

Eine IndieGogo-Kampagne soll dabei helfen, genügend Geld für die Forschung zu lukrieren. Anfang 2015 soll das Gerät laut New York Times Marktreife erreichen und zu einem Preis von 150 bis 200 Dollar angeboten werden. Die Funktionsweise: Der Absender wählt aus einer Vielzahl von Aromastoffen eine Kombination aus und verschickt diese, beim Empfänger werden die Duftstoffe dann freigesetzt.

Duft als Emotionsauslöser

Es wird also nicht exakt derselbe Geruch versandt, vielmehr sind gute Analysefähigkeiten des Absenders gefragt, der die richtige Mischung aus beispielsweise geröstetem Kaffee, Kakao und Ähnlichem finden muss.

Blake Armstrong


Was auf den ersten Blick wie eine exzentrische Spielerei wirkt, hat allerdings durchaus Potenzial, unser Kommunikationsverhalten zu verändern: Weiß man etwa aus der Forschung, dass Düfte starke Emotionen auslösen können oder solide in der Erinnerung verankert sind. Davon weiß auch die Werbebranche Bescheid – die wiederum auf die oPhone setzen könnte. (fsc, derStandard.at, 18.6.2014)