Bergamo - Nach jahrelanger Suche ist die italienische Polizei einem mutmaßlichen Kindermörder mit Hilfe einer DNA-Analyse auf die Spur gekommen. Ein 43-jähriger Maurer und Vater von drei Kindern wurde am Montag unter dem Verdacht festgenommen, 2010 ein 13-jähriges Mädchen brutal getötet zu haben, wie italienische Medien am Dienstag berichteten.

Ermittler täuschten demnach eine Alkoholkontrolle vor, um an die DNA des Verdächtigen zu kommen. Das Ergebnis lasse keine Zweifel: zu 99,99999987 Prozent stimme das Erbgut mit den Spuren auf der Kleidung des getöteten Mädchens überein.

Mädchen war 2010 verschwunden

Der Fall hatte die Region Bergamo im Norden des Landes lange in Atem gehalten, die Ermittler mussten immer wieder Rückschläge einstecken. Am 26. November 2010 war Yara Gambirasio auf dem Weg zum Gymnastik-Training in einer nur 700 Meter von ihrem Elternhaus entfernten Turnhalle spurlos verschwunden. Rund drei Monate später wurde ihre Leiche nicht weit entfernt in einem Feld gefunden. Sie hatte Stichwunden im Rücken, am Hals und an den Handgelenken, die zwar allesamt nicht tödlich waren, aber im Zusammenspiel mit der November-Kälte zum Tod führten.

Die Ermittler hatten zwei Anhaltspunkte: Zementstaub auf den Kleidern und am Hals des Kindes und DNA-Spuren am Slip. Ein DNA-Abgleich bei rund 18.000 Menschen in der Region erbrachte eine teilweise Übereinstimmung bei einem Busfahrer, der jedoch bereits vor der Tat verstorben war. Weitere Untersuchungen führten die Ermittler zu einer Lebensgefährtin des Busfahrers. Beide hatten einen gemeinsamen Sohn. Es handelte sich um den am Montag festgenommenen Mann, dessen Handy außerdem am Tattag in der Nähe des Tatorts geortet werden konnte. (APA, 17.6.2014)