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Die beiden "Spiegelminister" Mitterlehner (li.) und Hundstorfer traten zum ersten Mal seit längerem anstatt Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖPV) im Ministerrats-Pressefoyer vor die Journalisten.

Foto: apa/Fohringer

Wien - In der Debatte über die Anhebung der Parlamentarier-Spesen haben sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) für eine Erhöhung der Gagen von parlamentarischen Mitarbeitern ausgesprochen. Diese seien jahrelang nicht angepasst worden, argumentierten sie am Dienstag nach dem Ministerrat. Distanzierter sehen sie höhere Spesen für Mandatare.

"Bei den Mitarbeitern muss es eine Weiterentwicklung geben", so Hundstorfer. "Zehn Jahre ist nichts geschehen." Die diskutierten Beträge seien "für viele nicht nachvollziehbar"; man müsse aber berücksichtigen, dass auch die Lohnnebenkosten inkludiert seien und es sich um so genannte "All-In-Verträge" handle.

Regelung im Herbst

"Ich glaube, dass das Parlament hier im Herbst eine entsprechende Regelung finden wird", sagte der Sozialminister. Er kann sich auch eine Erhöhung in Etappen vorstellen. "Etwas Anderes ist die Spesenfrage, da habe ich keine wirklich persönliche Meinung", meinte er weiter: Hier verstehe er "viele Abgeordnete, wenn sie da nicht mitziehen wollen".

"Kein optimaler Zeitpunkt"

Mitterlehner führte die Qualifikation der Mitarbeiter ins Treffen, denn er glaube, "dass bei den Mitarbeitern eine Art Markt da ist". Viele seien Akademiker, und wenn das Parlament qualifiziertes Personal wolle, müsse es auch entsprechend zahlen. Ob der Zeitpunkt, zu dem die Koalitionsfraktionen den entsprechenden Antrag einbrachten, also kurz vor den Ferien, der geschickteste war, sei dahingestellt. "Aber da wird es nie einen optimalen Zeitpunkt geben."

Mitterlehner schloss weiters auf eine entsprechende Frage aus, dass die Parteienförderung künftig erhöht werden könne, wenn "man alle Förderungen kürzt". In den Steuerdiskussionen der Koalition spielen die Förderungen der öffentlichen Hand ja immer wieder eine Rolle.

Die beiden "Spiegelminister" traten zum ersten Mal seit längerem anstatt Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖPV) im Ministerrats-Pressefoyer vor die Journalisten. Gefragt danach, wie es ihnen denn damit ginge, gaben sie launige Auskunft. "Für uns war das irgendwie überraschend, wir haben es nicht mit tagelanger Vorbereitung erfahren", sagte Mitterlehner. "Es hat trotzdem Spaß gemacht", fügte Hundstorfer hinzu. (APA, 17.6.2014)