Teheran/Wien - In Wien werden am heutigen Montag die Iran-Atomgespräche fortgesetzt. Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif zeigte sich vor seinem Abflug aus Teheran optimistisch, dass die Einigung auf einen Entwurf für ein endgültiges Abkommen zur Beilegung des Atomkonflikts in den Gesprächen mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland (5+1-Gruppe) gelingen könnte.

"Wir geben unser Bestes, um ein endgültiges Abkommen mit der 5+1-Gruppe zu erzielen", sagte der iranische Chefdiplomat und Chefatomunterhändler am Teheraner Mehrabad Flughafen am Montag in der Früh kurz vor seinem Abflug nach Österreich gegenüber iranischen Journalisten laut staatlicher Nachrichtenagentur Irna.

Teilnahme von Sanktionsexperten

Die neue Gesprächsrunde wird am frühen Nachmittag mit einem Gespräch zwischen Zarif und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, die für den Westen verhandelt, eröffnet.

Im Schlepptau hat Zarif auch einige seiner Stellvertreter und Experten, die helfen sollen, den Konflikt um die umstrittene iranische Urananreicherung beizulegen.

Wie die APA aus informierten Kreisen erfuhr, werden bei den dieswöchigen Wiener Gesprächen auch Sanktionsexperten teilnehmen. Der Iran hofft auf ein Ende der schmerzlichen westlichen Wirtschaftssanktionen. Der Westen will vorher aber Garantien dafür, dass das iranische Nuklearprogramm ausschließlich friedlicher Natur sei.

"Stop the Bomb" kritisiert Gespräche

Das Iran-kritische Bündnis "Stop the Bomb" bekräftigte unterdessen seine Kritik an den Atomgesprächen mit Teheran. Die Verhandlungen drohen "auf eine Legitimierung des iranischen Atomwaffenprogramms hinauszulaufen", hieß es in einer Aussendung am Montag. Einziges Ergebnis der Verhandlungen sei bisher gewesen, "dass das iranische Regime sein Nuklearwaffen- und Raketenprogramm monatelang weiterbetreiben kann", kritisierte "Stop the Bomb"-Repräsentant Stephan Grigat. (APA, 16.6.2014)