Bild nicht mehr verfügbar.

Artillerieeinsatz gegen Aufständische in Mamad Gat (Archivbild)

Foto: AP/Anjum Naveed

Islamabad - Pakistan hat am Montag die Luftangriffe auf Stellungen von Taliban- und Al-Kaida-Kämpfern im Nordwesten des Landes fortgesetzt. Beim Bombardement zweier staatlicher Schulen westlich von Miranshah seien zehn usbekische Kämpfer getötet worden, die dort Zuflucht gesucht hätten, sagte ein örtlicher Vertreter der Sicherheitskräfte.

Miranshah ist der Hauptort des Stammesgebiets Nord-Waziristan. Die halbautonomen Stammesgebiete in der unwegsamen Bergregion an der Grenze zu Afghanistan sind das wichtigste Rückzugsgebiet des Terrornetzwerks Al-Kaida und der radikalislamischen Taliban.

Taliban: Ausländische Organisationen sollen Land verlassen

Als Antwort auf die Bodenoffensive der Armee haben die Taliban ausländische Organisationen aufgefordert, das Land zu verlassen. Andernfalls würden sie zum Ziel von Angriffen. "Wir sind in einem Zustand des Krieges", erklärte Taliban-Sprecher Shahidullah Shahid in einer Mitteilung vom Montag.

"Alle internationalen Investoren, Fluggesellschaften und Institutionen sollten unverzüglich ihre Beziehungen zu Pakistan beenden und das Land verlassen." Ansonsten seien sie selbst verantwortlich, wenn ihnen etwas zustoße.

Großoffensive gegen Extremisten

Die Regierung in Islamabad hatte am Sonntag eine lange erwartete Großoffensive gegen die Stellungen der Extremisten in der Region gestartet. Sie erfolgte eine Woche, nachdem die Taliban einen blutigen Angriff auf den internationalen Flughafen der Küstenmetropole Karachi verübt hatten, bei dem neben den zehn Angreifern 28 Menschen getötet worden waren. Die USA haben seit langem gefordert, dass Pakistan militärisch gegen die Extremisten in den Stammesgebieten vorgeht, die von dort auch immer wieder Angriffe auf die internationalen Truppen in Afghanistan verüben.

Ein Armeevertreter sagte am Montag in Miranshah, an dem Einsatz seien 25.000 bis 30.000 Soldaten beteiligt. Er könne einige Tage, aber auch länger dauern. Verteidigungsminister Khawaya Asif hatte zuvor gesagt, die Zeit des Dialogs sei vorbei, die Nation könne nicht länger "Angriffe auf unschuldige Pakistanis" tolerieren. Die Operation werde andauern, "bis sich der Feind ergibt oder eliminiert ist". Nach Militärangaben wurden bisher mindestens 105 Menschen getötet, darunter die usbekischen Drahtzieher des Anschlags in Karachi. Örtliche Vertreter sprachen von 150 Toten. (APA, 16.6.2014)