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Per Kopf erzielte Mario Balotelli seinen Treffer zum 2:1-Sieg gegen England. Gary Cahill und Keeper Joe Hart haben das Nachsehen.

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Wayne Rooney muss weiter auf sein erstes WM-Goal warten...

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Italiens Stammkeeper Gian-Luigi Buffon war angeschlagen, freute sich nach dem Schlusspfiff aber umso aktiver mit seinen Banknachbarn.

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Das Klima von Manaus forderte seinen Tribut. Giorgio Chiellini und Claudio Marchisio assistieren dem krampfgeplagten Raheem Sterling.

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Manaus - Italien ist mit einem 2:1-(1:1)-Sieg im Spitzenspiel der Gruppe D gegen England in die Fußball-WM in Brasilien gestartet. Claudio Marchisio (35.) und Mario Balotelli (50.) erzielten am Samstag in der ausverkauften Arena da Amazonia in Manaus die Treffer für den Vizeeuropameister. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für die "Three Lions" besorgte Daniel Sturridge (37.).

Erster Tabellenführer in der mit drei Ex-Weltmeistern gespickten Gruppe D ist allerdings Costa Rica. Der Außenseiter hatte in Fortaleza den zweifachen Champion Uruguay verdient mit 3:1 (0:1) besiegt. Am Freitag (18.00) kommt es in Recife zum Duell zwischen Costa Rica und Italien. Bereits am Donnerstag (21.00) geht es für Uruguay und England in Sao Paulo darum, das vorzeitige Out zu verhindern.

"Wir müssen unsere Köpfe wieder nach oben nehmen", forderte Teammanager Roy Hodgson und sprach seiner Elf Mut zu: "Wir haben alles in der eigenen Hand. Wenn wir die Leistung wieder bringen, haben wir gute Chancen auf einen Erfolg."

Zwei Minuten Highlights

Die nach dem Ausfall von Arsenal-Spieler Alex Oxlade-Chamberlain mit Raheem Sterling, Wayne Rooney, Danny Welbeck hinter Solospitze Sturridge agierenden Engländer waren in der schwülen Amazonas-Metropole Manaus mit blitzschnellem Umschaltspiel zunächst das gefährlichere Team gegen die Italiener, die zwar in Sachen Ballbesitz klar die Oberhand hatten (70 Prozent), aber erst nach einer halben Stunde durch Solo-Spitze Balotelli zur ersten Torchance kamen (33.). Da hätte England schon 1:0 führen können, doch Andrea Barzagli rettete nach einer Welbeck-Flanke mutig und in höchster Not, damit Sterling nicht zum Kopfball kam (24.).

Ein einstudierter Corner-Trick brachte Italien schließlich die Führung: Mittelfeld-Dirigent Andrea Pirlo ließ den Ball durchlaufen für Marchisio, der aus 25 Metern abzog und genau ins Eck traf. Die Freude über das Tor war allerdings nur von extrem kurzer Dauer, denn zwei Minuten später hieß es bereits 1:1: Sterling passte perfekt auf Rooney, dessen Maßflanke Sturridge aus kurzer Distanz in die Maschen jagte (37.).

Balotellis Kopf

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatten die Italiener dann ihre beste Phase. Ein Balotelli-Heber wurde von Phil Jagielka gerade noch über die Latte geköpfelt (45.+2), wenig später krachte ein Schuss Antonio Candrevas an die Stange (45.+3). Diesen Schwung nahm der Weltmeister von 2006 in die zweite Hälfte mit, denn nach Candreva-Flanke war Torjäger Balotelli per Kopf zur Stelle und erzielte das 2:1 für die "Squadra".

England war damit gegen den von nun an tief stehenden Gegner gefordert und machte Druck. Doch Schüsse von Rooney (54., 62.), Sturridge (61.) und Glen Johnson (72.) verfehlten allesamt ihr Ziel, während der für Welbeck kurz zuvor eingewechselte Ross Barkley (64.) und Leighton Baines (77.) an Schlussmann Salvatore Sirigu, der den verletzten Kapitän Gianluigi Buffon vertrat, scheiterten. Auf der Gegenseite landete im Finish noch ein Pirlo-Freistoß an der Latte (94.). Somit blieb es beim 1:2, England misslang die Revanche für die Niederlage im EM-Viertelfinale 2012.

Prandelli für Auszeiten

Italiens Teamchef Cesare Prandelli war stolz auf seine Mannschaft: "Wir haben gelitten, wir hatten Schmerzen. Aber unsere Antwort darauf war unglaublich. Wir haben die Schlacht gewonnen", sagt er. Selbst den kurzfristigen Ausfall von Weltklasse-Keeper Gianluigi Buffon (Knöchelverletzung) konnte der Vize-Europameister verkraften.

Prandelli sprach sich nach der Partie angesichts der schwierigen klimatischen Bedingugen vehement für Auszeiten aus. "Wenn wir Unterhaltung wollen, dann brauchen die Spieler auch die Energie, um diese bieten zu können", so der 56-Jährige. "Wahnsinn, dass es keine Timeouts gab."

Physiotherapeut feiert zu hart

Bereits vorbei ist die WM für Englands Physiotherapeut Gary Lewin. Er war beim Jubel über den Ausgleichstreffer unglücklich auf einer Wasserflasche gelandet. Dabei renkte er sich das linke Sprunggelenk aus und musste ins Krankenhaus gebracht werden. "Das ist ein sehr trauriger Moment", sagte Teamchef Hodgson. "Die Weltmeisterschaft ist für ihn beendet." (APA/red, 15.6.2014)

England - Italien 1:2 (1:1). Manaus, Arena da Amazonia, 40.500 Zuschauer (ausverkauft), SR Kuipers (NED)

Torfolge: 0:1 (35.) Marchisio, 1:1 (37.) Sturridge, 1:2 (50.) Balotelli

England: Hart - Johnson, Cahill, Jagielka, Baines - Gerrard, Henderson (73. Wilshere) - Sterling, Rooney, Welbeck (61. Barkley) - Sturridge (80. Lallana)

Italien: Sirigu - Darmian, Barzagli, Paletta, Chiellini - De Rossi - Marchisio, Pirlo, Candreva (79. Parolo), Verratti (57. Motta) - Balotelli (73. Immobile)

Gelbe Karten: Sterling bzw. keine