Belgrad - Milorad Ulemek, der Drahtzieher des Mordanschlags auf den serbischen Premier Zoran Djindjic im Jahr 2003, soll auch mit der Ermordung eines Belgrader Journalisten beauftragt worden sein. Der Ex-Befehlshaber der serbischen Sonderpolizei-Einheit "Rote Barette" habe damals jedoch wegen "Aufgaben im Kosovo" abgelehnt, berichtete die Zeitung "Politika" am Freitag unter Berufung auf die Anklage.

Der Journalist Slavko Curuvija, ein Kritiker des Regimes von Slobodan Milosevic, wurde am 11. April 1999 inmitten der NATO-Luftangriffe vor seinem Wohnhaus im Stadtzentrum Belgrads erschossen. Erst vergangene Woche wurde Anklage gegen die mutmaßlichen Mörder erhoben. Sie bezieht sich auf den damaligen Chef des Serbischen Geheimdienstes, Rade Markovic, und drei weitere Geheimdienstfunktionäre.

Markovic befindet sich wegen anderer Straftaten bereits seit Jahren im Gefängnis. Anfang des Jahres wurden zwei weitere Verdächtige, die früheren Geheimdienst-Spitzenfunktionäre Milan Radonjic und Ratko Romic, festgenommen. Der vierte nun angeklagte mutmaßliche Mörder, Miroslav Kurak, befindet sich auf der Flucht. Er wird in Afrika vermutet.

Ulemek "Legija" wurde im Jahr 2007 wegen unter anderem wegen des Mordes an Djindjic zu 40 Jahren Haft verurteilt. (APA, 13.6.2014)