Erster Entwurf für das Funkhaus des ORF-Vorgängers Ravag - später wirkte auch Clemens Holzmeister an der Planung mit. Aus Viktor Ergert: 50 Jahre Rundfunk in Österreich, Brandstätter-Verlag.

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Wien - Christoph und Lollo, Clara Luzia und Willi Resetarits, Marlene Streeruwitz und Julya Rabinowich werden auf zwei Bühnen auf- und für das Funkhaus in der Wiener Argentinierstraße eintreten. Tschuschenkapelle, Skero & die Müßiggang und Adamas Quartett haben sich für das "Fest für den Rundfunk" am Samstag auf dem Wiener Karlsplatz angekündigt. Kulturinitiativen protestieren so gegen "das verkaufte Funkhaus".

Offiziell ist der Verkauf nicht fix, aber interne Unterlagen sprechen vom "zurückmieten" der Räume für Kulturhaus und Orchester im Bau aus 1935.-

Ein "Manifest für das Funkhaus" sorgt sich - wie zuvor schon der ORF-Betriebsrat - um gewachsene Senderidentitäten von Ö1, Radio Wien und FM4, die wie Ö3 aus Heiligenstadt auf den Küniglberg siedeln sollen. In einen gemeinsamen, multimedialen Newsroom, eher ein Newscenter, vorerst geplant in vier Trakten. Aber der Architektenwettbewerb für den Anbau zum Hietzinger Roland-Rainer-Industriebau ist gerade erst angelaufen.

Pläne für das Newscenter

Die den ORF-Stiftungsräten präsentierten Pläne für das Newscenter illustrieren offiziell nur Platzbedarf, wirken aber recht konkret, wer wie zusammenrücken könnte: Wirtschaft, Innenpolitik und Außenpolitik sitzen da multimedial zusammen. ORF Wien kann einer multimedialen Chronik über den Gang winken, dahinter ORF online. Daneben Ö3, das grenzt in einem Geschoß an Newsroom und Multimedia-Spor, in einem anderen an Wetter und Verkehr, eine große multimediale Sportredaktion und in beiden an Ö1. Der Kultursender wiederum kann ORF 3/Arte/3sat über den Newsroom winken. Die Küche, ein zentraler Konferenzraum und ein nicht näher definiertes zentrales "Büro" sind nicht weit, womöglich für einen multimedialen Newskoordinator.

Stefan Ströbitzer, Entwicklungschef in der Fernsehdirektion, leitet Montag und Dienstag nach dem "Fest für den Rundfunk" eine Klausur für 40 Führungskräfte zum Newsroom. Die sehen das Projekt für sich selbst überwiegend "neutral", sagt eine interne Umfrage. (red, DER STANDARD, 13.6.2014)