Washington - Fast sieben Jahre nach der Tötung von mindestens 14 irakischen Zivilisten müssen sich vier frühere Mitarbeiter der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater vor einem US-Gericht für das Blutbad verantworten. Der Prozess gegen die ehemaligen Söldner begann am Mittwoch in der US-Hauptstadt Washington mit der Auswahl der Geschworenen.

Die offenbar unprovozierte Tötung der unbewaffneten Zivilisten im Zentrum der Hauptstadt Bagdad hatte damals für breite Empörung gesorgt und hatte Blackwater seine Aufträge im Irak gekostet.

Monatelanger Prozess

Die Verteidigung rechnet damit, dass die Verhandlung gegen die wegen Mordes und vorsätzlicher Tötung angeklagten Männer fünf bis sechs Monate dauern könnte. Richter Royce Lamberth sagte, dass "eine sehr hohe Zahl irakischer Augenzeugen" zu den Geschehnisses vom 16. September 2007 in Bagdad befragt werde. Den früheren Blackwater-Mitarbeitern wird vorgeworfen, willkürlich in die Menge gefeuert zu haben. Einer US-Untersuchung zufolge wurden 14 Zivilisten getötet, irakische Ermittlungen gehen von 17 Todesopfern aus.

Ein erster Prozess gegen ehemalige Blackwater-Angestellte war 2009 geplatzt, im April 2011 ordnete ein Berufungsgericht in Washington dann die Wiederaufnahme des Strafverfahrens gegen vier Angeklagte an, doch zog sich der juristische Prozess in die Länge. Einem Verdächtigen wird Mord zur Last gelegt, die drei weiteren Männer sind wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt. Alle vier Männer, die am Mittwoch in Anzug und Krawatte vor Gericht erschienen, plädierten auf nicht schuldig.

Blackwater war im Irak vor allem mit dem Schutz von US-Botschaftsmitarbeitern beauftragt. Das private Sicherheitsunternehmen, das wegen des Blutbads seine Aufträge im Irak verlor, firmierte zwischenzeitlich unter dem Namen Xe und heißt seit 2011 Academi.  (APA, 11.6.2014)