Bregenz - Der Landesparteivorstand der FPÖ hat am Dienstag die Bezirkslisten für die Landtagswahl am 21. September genehmigt und die Landesliste beschlossen. Wie erwartet führt Landesparteiobmann Dieter Egger alle Listen an, als zweiter auf der Landesliste ist ebenfalls wenig überraschend der ehemalige ORF-Mitarbeiter Christoph Waibel gereiht.
Erklärtes Wahlziel der Vorarlberger Freiheitlichen ist es, "zuzulegen und stärker zu werden", betonte Egger bei der Präsentation der Landesliste am Dienstag in Bregenz. Konkret will die FPÖ ein weiteres Mandat dazugewinnen und die absolute Mehrheit der ÖVP brechen. Damit käme die FPÖ auf insgesamt 10 Mandate. "Ein zusätzliches Mandat scheint durchaus in Reichweite", sagte der Parteichef.
Nicht festlegen wollte sich Egger in der Frage, ob die Freiheitlichen nach den Wahlen eine Regierungsbeteiligung anstreben. "Es ist kein Muss", so Egger, unter vernünftigen Bedingungen bestehe aber eine grundsätzliche Bereitschaft. Als Voraussetzung nannte er das Angebot von Ressorts, wo man etwas bewegen kann.
Sowohl auf der Landesliste als auch auf den vier Bezirkslisten stellt sich Egger auf Position eins zur Wahl. Zweitgereihter auf der Landesliste ist Quereinsteiger Waibel, der sich damit berechtigte Hoffnung auf ein Landtagsmandat machen darf. Frischen Wind in den Landtag bringen sollen der Obmann der Freiheitlichen Jugend Christof Bitschi und die Lustenauer Gemeindevertreterin Nicole Hosp, die Platz drei und vier auf der Landesliste besetzen. Über die Landesliste hat die FPÖ beim letzten Wahlgang zwei Mandate erhalten.
FPÖ seit 2009 nicht mehr in Regierung
Die FPÖ Vorarlberg hat bei der Landtagswahl 2009 einen Stimmenanteil von 25,12 Prozent und neun Mandate (2004: 12,94 Prozent bzw. fünf Mandate) erreicht. Jeweils zwei der sieben Grundmandate entfielen bei der letzten Wahl auf die Bezirke Bregenz, Dornbirn und Feldkirch. Im Bezirk Bludenz reichte es für ein Grundmandat.
Von 1949 bis 2009 hat die FPÖ Regierungsverantwortung in Vorarlberg getragen. Nach der letzten Landtagswahl regierte die ÖVP allerdings allein. Die Freiheitlichen waren für den damaligen Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) wegen seines Juden-Sagers (Egger bezeichnete den Direktor des Jüdischen Museums Hohenems Hanno Loewy als "Exil-Juden aus Amerika in seinem hoch subventionierten Museum") als Regierungspartner nicht mehr infrage gekommen. (APA, 10.6.2014)