Am Sonntag geht es bis zu 210 Kilometer durch das Weinviertel. Bereits am Samstag können sich Interessierte auf die Veranstaltung einstimmen.

Foto: in velo veritas

Nach der Ankunft im Ziel kann man mit kulinarischen Spezialitäten aus dem Weinviertel wieder zu Kräften kommen.

Foto: in velo veritas

Am Sonntag versammeln sich am Hauptplatz von Korneuburg wieder Radsport-Begeisterte aus Nah und Fern. "In Velo Veritas", die Rad-Rundfahrt durchs Weinviertel entwickelt sich nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr bereits zu einem Fixpunkt der Szene. Voraussetzung für den Start ist ein Rennrad bis Baujahr 1987/88. Die Schalthebel müssen am Rahmen befestigt sein. Klick-Pedale sind ausnahmslos nicht zugelassen.

"Wir fahren auf neuen attraktiven Routen und erwarten heuer wesentlich mehr Teilnehmer. Der Hauptplatz von Korneuburg bietet eine wunderbare Kulisse für ein tolles Rahmenprogramm und ein einmaliges Raderlebnis", sagt Organisator Horst Watzl. Bereits am Samstag, einem Tag vor dem großen Radmarathon, gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm, unter anderem Vintage-Rad-Ausstellungen und einen -Flohmarkt.

Best of Weinviertel

Letztes Jahr begaben sich knapp 300 Radlerinnen und Radler aus 14 Nationen an den Start. "In Velo Veritas" schaffte damit vom Start weg den Sprung auf die Landkarte der europäischen Vintage-Radveranstaltungen. Ausschlaggebend für den Erfolg sind wohl auch die sorgsam ausgewählten Strecken, die auf ruhigen Nebenstraßen, nicht asphaltierten Güterwegen aber auch über das Kopfsteinpflaster der alten Kellergassen führen.

Die Strecken verbinden einige der landschaftlichen Höhepunkte des westlichen Weinviertels. Die Starterinnen und Starter auf der Langdistanz werden sich bereits mit Tagesanbruch auf die Reise begeben, die sie bis über die tschechische Grenze führt. 70, 140 und die epische Distanz von mehr als 210 km gilt es an einem Tag zu bewältigen. Damit ins In Velo Veritas der längste Klassik-Marathon Europas.

Rennrad-Legenden am Start

Auf einem speziellen Puch-Werksfahrrad wird heuer der dreifache Österreich-Rundfahrt-Sieger Rudi Mitteregger am Start sein. Als eine der prägendsten Figuren des österreichischen Radrennsportes wird Mittergegger im Rahmen der Welcome-Party am Samstag Abend Geschichten und Anekdoten aus der "goldenen Zeit" des Radsportes zum besten geben.

Wieder mit dabei ist auch die österreichische Radsportlegende Kurt Schneider, der mit seinen mehr als 80 Jahren noch immer seine Runden am Rennrad dreht. Er ist Sieger vieler Rundfahrten und Rad-Klassiker in den 50er Jahren und zweifacher Tour de France Teilnehmer (1954 und 1955). Kurt Schneider wird die technische Abnahme der Räder vornehmen.

An den Labe-Stationen in Grossrußbach, Mailberg und Retz präsentieren sich die ansässigen Gastronomiebetriebe von ihrer besten Seite. Fahrer und Zuschauer werden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region bestens versorgt.

Das Ziel vor Augen

Nach etwa 10 Stunden werden die ersten Fahrer von der Langdistanz zurück kommen. Gezeichnet von den Strapazen der langen Ausfahrt in durchaus zeitgemäßem Tempo. Denn auch bei solchen Jedermann-Veranstaltungen ohne Zeitnehmung spielen sich die üblichen kleineren und größeren "Dramen" jedes Radrennens ab: geplatzte Reifen, gerissene Ketten, gebrochene Speichen, körperliche Ermüdungserscheinungen und Muskelkrämpfe. Doch das Ziel vor Augen und der Applaus lassen alle Mühen vergessen. Übrig bleibt hoffentlich ein unvergessliches Raderlebnis. (red, derStandard.at, 10.6.2014)