Heuer hatten rund 91 Prozent der AHS in zumindest einem Fach an den Schulversuchen teilgenommen.

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Die Ergebnisse der diesjährigen von Pannen begleiteten Generalprobe für die Zentralmatura unterscheiden sich wenig von den Zentralmatura-Schulversuchen 2013, zeigt eine Auswertung des Bildungsministeriums vom Donnerstag. In der Mathematik gab es an den AHS etwas bessere Ergebnisse als im Vorjahr, in Deutsch etwas schlechtere. An den HAK haben die Schüler deutlich besser abgeschnitten.

Über die Unterschiede zwischen der Zentralmatura mit den vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) erstellten Aufgaben und der früheren Form der Matura, bei der der Klassenlehrer die Klausuren erstellt hat, sagen die Zahlen allerdings nichts aus. Systematische Erhebungen zu den Ergebnissen der schriftlichen Reifeprüfung habe es vor Beginn der Zentralmatura-Schulversuche nämlich nicht gegeben, heißt es dazu aus dem Ministerium.

Notendurchschnitt ident

Im Detail wurden heuer an den AHS (Ergebnisse noch exklusive Wien und Salzburg) 9,6 Prozent (2013: 9,4 Prozent) der Arbeiten mit "Nicht genügend" bewertet, 19,1 Prozent (2013: 19,6 Prozent) mit "Sehr gut". Während die Resultate in den lebenden Fremdsprachen insgesamt sehr ähnlich ausfielen, haben in Deutsch mehr Schüler als zuletzt ein "Nicht genügend" erhalten (6,7 gegenüber 4,9 Prozent), in Mathematik hingegen weniger (5,5 gegenüber 8,6 Prozent).

Der Notenschnitt war an den AHS in Englisch mit 2,8 ident zum Vorjahr, in Deutsch fast (2013: 2,6 gegenüber 2,5 Prozent). In Französisch verbesserte sich der Notenschnitt leicht (von 2,5 auf 2,0 in der vierjährigen Form und von 2,1 auf 1,9 in der sechsjährigen). An den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) haben die Leistungen sich der Auswertung zufolge mit Ausnahme der Handelsakademien nur geringfügig verändert.

Ab 2015 an allen AHS verpflichtend

Heuer hatten rund 91 Prozent der AHS in zumindest einem Fach an den Schulversuchen teilgenommen (2013: 88 Prozent), an den BHS waren es wie schon im Vorjahr 21 Prozent. Der Testlauf war von mehreren Pannen begleitet, der schließlich zu einem Wechsel der Bifie-Führung geführt hat. Zunächst war der Notenschlüssel bei den lebenden Fremdsprachen nach oben korrigiert worden, dann wurden an fünf Wiener AHS bei der Mathematik-Reifeprüfung unvollständige Aufgabenhefte verteilt. Schließlich gab es noch Kritik an einer der Deutsch-Maturaaufgaben, da nach Ansicht von Germanisten einer der ausgewählte Texte als Pardonierung für Naziterror und Holocaust verstanden werden könnte.

Im nächsten Jahr ist die Zentralmatura als Teil der neuen Standardisierten Reife- und Diplomprüfung - gemeinsam mit der vorwissenschaftlichen Arbeit und der neuen mündlichen Matura mit einem Fragenpool aller Fachlehrer - an allen AHS verpflichtend, ab 2016 an den BHS. Ursprünglich hätte die Neue Matura schon 2014 an den AHS und 2015 an den BHS starten sollen, nach Protesten von Schüler-, Lehrer- und Elternvertretern wegen angeblich mangelhafter Vorbereitung im Fach Mathematik wurde die Einführung allerdings um ein Jahr verschoben. Nur zwei AHS in ganz Österreich nutzen die Möglichkeit, bereits diesmal die komplette Reifeprüfung nach dem neuen Modell durchzuführen.

Ministerin Gabriele Heinsch-Hosek (SPÖ) sprach in einer Aussendung von einem erfreulichen Trend, "es gibt keine Ausreißer oder Überraschungen". Für sie sei nun ein reibungsloser Ablauf bei der Matura im kommenden Jahr wichtig. "Daher arbeiten wir an einer Evaluierung des heurigen Durchgangs und an einer Bifie-Reform." (APA, 5.6.2014)