Nach seinem Interview mit Finanzstaatssekretärin Sonja Steßl twitterte Armin Wolf: "Finde interessant, dass die SPÖ seit Monaten ihre 'Millionärssteuer' propagiert, aber offenbar noch kein konkretes Modell dafür hat."

In der Tat konnten die ZiB 2-Zuseher eine SPÖ-Spitzenpolitikerin sehen, die nicht in der Lage war zu erklären, wie viel jetzt wer an "Millionärssteuer" zahlen soll, damit das 1,5 Milliarden bringt. Damit nicht der Eindruck entsteht, die SPÖ betreibe faktenelastische Steuerpolitik, rückte am nächsten Tag Kanzleramtsminister Josef Ostermayer aus und stellte (einigermaßen) klar: Alle, die mehr als eine Million Euro besitzen - das sind (vermutlich) 80.000 Personen -, sollen auf den Betrag über einer Million zwischen 0,1 und 0,9 Prozent zahlen. Wobei die Basis eine Studie der Uni Linz und der AK OÖ ist, die wiederum eine Studie der Nationalbank noch einmal durchgenommen hat und dabei zum Schluss kommt, dass die Reichen noch viel reicher sind. Da fehlt aber noch einiges auf die notwendigen fünf Milliarden für eine Steuersenkung.

Hiezu ließ vor einigen Tagen Kanzler Werner Faymann eine interessante Idee verlauten: Er könne sich eine höhere Grundsteuer auf nicht als Hauptwohnsitz genutzte Immobilien vorstellen. Das würde sogenannte Vorsorgewohnungen, aber auch hunderttausende Wochenendsitze in Österreich betreffen. Die "Reichensteuer" allein reicht eben nicht. (Hans Rauscher, derStandard.at, 5.6.2014)