Textile Textur mit Bedeutung: Detail eines "Wiener Jagdteppichs" in der Mak-Schausammlung.

Foto: Lammerhuber/Mak

Unsere Finger wischen über Displays, drücken virtuelle Buttons: Im täglichen Gebrauch von digitalen Medien fungieren sie als Schnittstelle und Werkzeug. Die zweitägige, international besetzte Konferenz Texture Matters. The Haptical and Optical in Media geht dem Phänomen nach, dass nach dem Aufschwung des (Audio-)Visuellen im 20. Jahrhundert nun wieder der Tastsinn gefragt ist, wenn wir Medien bedienen und mit diesen "interagieren". Zugleich konstatiert man jedoch eine mögliche "Abstumpfung" – die „reizlosen, glatten Oberflächen unserer Gadgets" lassen den "tastenden Finger doch kaum Neues erfahren".

Zu der vom Wiener In stitut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, der New Yorker Tisch School of the Arts und dem Mak organisierten Tagung wird unter anderem US-Wissenschafter David Parisi erwartet, der sich mit der Entstehungsgeschichte der zeitgenössischen Displays beschäftigt. Die Filmwissenschafterin Antonia Lant wird über den "Tastsinn im Kino" sprechen.

Als Pate der Frage nach dem Zusammenhang von Haptik und Optik fungiert jedoch der Wiener Kunsthistoriker Alois Riegl (1858–1905), der ab 1885 auch die Textilsammlung des heutigen Mak leitete – daher werden die Kunsthistoriker Barbara Karl und Rainald Franz unter dem Titel "Patterns underfoot" durch die neu adaptierte Teppich-Schausammlung führen. (irr, DER STANDARD, 31.5./1.6.2014)