Der Finanzminister hat nun also den Aufsichtsrat der Hypo Alpe Adria "professionalisiert" und, unter anderem, zwei deutsche Ex-Banker ins Kontrollgremium berufen. Im Vorfeld war man offenbar höchst bemüht, den Neuen ihr Kontrollor-Dasein möglichst gemütlich zu gestalten: Sie sollen nur für Fehler haften, die sie grob fahrlässig oder vorsätzlich herbeiführen, der Präsident in spe bekommt einen Zuschuss zu seinen Büro- und Beraterkosten in Frankfurt.

Ob das nun 1500 Euro im Monat sind oder (was so gut wie sicher ist) deutlich mehr: Angesichts der Milliarden, die die Hypo den Steuerzahler kostet, könnte man das als Taschengeld abtun und getrost vergessen. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass der p. t. Steuerzahler genau das nicht tun wird: Von kleinen Beträgen wie diesen muss der kleine Steuerzahler im Monat leben.

So richtig professionell läuft es auch bei der von der Regierung versprochenen Vergangenheitsbewältigung durch die Hypo-Untersuchungskommission nicht. Ihre Mitglieder haben sich, um an die wesentlichen Informationen heranzukommen, nun quasi selbst einen Maulkorb angelegt - ihr Bericht wird dementsprechend lückenhaft und harmlos ausfallen müssen. Die Folge ist klar: Der Ruf nach einem parlamentarischen U-Ausschuss wird nicht verstummen.

Bleibt zu hoffen, dass nun wenigstens beim Sondergesetz für den Hypo-Abbau professionell gearbeitet wird. (Renate Graber, DER STANDARD, 31.5.2014)