Forscher der Med-Uni Wien haben möglicherweise ein genetisches Charakteristikum identifiziert, mit dem bestimmte Lungenkarzinome noch genauer typisiert werden können. Diese sprechen wahrscheinlich auf eine Chemotherapie mit Platin-basierten Wirkstoffen besser an.
Spezielle Mutation
Es geht dabei um Lungenkarzinompatienten mit einer speziellen Mutation im sogenannten KRAS-Gen, welche das Wachstum der bösartigen Zellen antreibt. Das haben Forscher des Labors für Translationale Thorakale Onkologie an der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie (Chirurgische Universitätsklinik/AKH) herausgefunden. Zwar weisen bis zu 30 Prozent der Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs KRAS-Gen-Mutationen, doch die verschiedenen Mutationen dürften auch unterschiedliche Effekte haben.
"Um die genaue Bedeutung der verschiedenen KRAS-Mutationen für die Prognose bei fortgeschrittenem Lungenkrebs zu evaluieren, haben wir eine der weltweit größten Serien an Patienten mit Lungentumoren und dieser Mutation untersucht", erklärten Balazs Döme und Balazs Hegedus, die Letztautoren der Studie. Sie wurde vor kurzem im "European Journal of Cancer" publiziert.
Die Wissenschafter fanden dabei heraus, dass die verschiedenen KRAS-Mutationen an sich keinen Einfluss auf die individuelle Prognose hatten. Jedoch konnte gezeigt werden, dass eine spezifische Mutation bei Patienten, die nie geraucht hatten, besser auf eine Platin-basierte Chemotherapie anspricht sowie einen besseren Krankheitsverlauf zeigt. Dieses Wissen könnte in Zukunft dazu verwendet werden, entsprechende Therapieentscheidungen zu treffen. (APA, derStandard.at, 28.5.2014)