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Zieht nach: Andreas Haider-Maurer.

Foto: apa/karaba

Paris - Andreas Haider-Maurer hat am Dienstag erstmals in seiner Karriere einen 0:2-Satz-Rückstand noch in einen Sieg verwandelt. Der 27-jährige Niederösterreicher kämpfte den Deutschen Daniel Brands nach 2:47 Stunden mit 4:6,4:6,6:2,6:3,6:4 nieder. Er steht damit zum zweiten Mal nach 2011 in Roland Garros in Runde zwei und wird zudem wieder in die Top 100 zurückkehren.

Nun trifft er auf den nächsten Aufschlag-Riesen, und zwar Ivo Karlovic. Der Kroate schaltete Grigor Dimitrow (BUL-11) unerwartet und klar in drei Sätzen aus. Gegen den 2,11 m großen, 35-jährigen Karlovic hat Haider-Maurer bisher noch nie gespielt, er ist gegen die Nummer 37 der Welt Außenseiter.

"Saudepperter" Start

Für Haider-Maurer sah es zunächst gar nicht nach einem Sieg über die Nummer 131 der Welt aus. Vor allem, als er nach verlorenem ersten Satz eine 3:1-Führung im zweiten abgab und auch den zweiten Durchgang verlor.

"Ich habe saudeppert den ersten Satz verloren und noch depperter den zweiten", meinte Haider-Maurer. "Viel mehr hätte da nicht mehr passieren dürfen, aber ich habe das Gefühl gehabt, ich bin voll dabei. Er hat halt immer in wichtigen Situationen sehr gut serviert."

Allerdings sei er in der Folge immer besser ins Spiel gekommen. "Ich denke, ich habe dann auch verdient gewonnen", konstatierte Haider-Maurer. Sein Gegner hatte sein erstes Match seit Mitte März bestritten, denn der Deutsche war am Pfeiffer'schen Drüsenfieber erkrankt. "Ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. Ich habe im dritten Satz schon gemerkt, dass der Körper ein bisschen schlapp macht. Aber Andy hat gut gespielt", sagte Brands.

Gutes Preisgeld

Für Haider-Maurer war es im vierten Fünf-Satz-Match seiner Karriere der zweite Sieg, es war auch der zweite Erstrunden-Sieg in Roland Garros. 42.000 Euro hat der Niederösterreicher damit sicher, gegen Karlovic wird es am Donnerstag freilich noch schwieriger.

"Er gibt einem wenig Rhythmus. Da darf ich mir bei den eigenen Aufschlägen nicht viel leisten. Aber ich freue mich auf die Partie, es läuft bis jetzt sehr gut hier", hat Qualifikant Haider-Maurer mit nunmehr vier Siegen en suite auch Selbstvertrauen getankt. "Ich bin sicher krasser Außenseiter." Gegen Karlovic hat er seinen insgesamt fünften Versuch, erstmals bei einem Major die dritte Runde zu erreichen.

Fünf von sechs ÖTV-AthletInnen weiter

Die Einzelbilanz der rot-weiß-roten Spieler sieht nach der ersten Runde gut aus wie lange nicht: Fünf von sechs Akteuren sind weiter, müssen nun aber gegen durchwegs sehr starke Gegner antreten. Lediglich Patricia Mayr-Achleitner verlor am Vortag gegen Flavia Pennetta (ITA-12). Am Mittwoch sind mit Jürgen Melzer, Yvonne Meusburger und Tamira Paszek drei ÖTV-Asse im Zweitrunden-Einsatz, Dominic Thiem und Haider-Maurer folgen am Donnerstag.

Vor allem der Schlager Thiems gegen Nadal ist in aller Munde. "Sein Level ist enorm, wie er spielt. Da kann man sich viel abschauen, wie er auftritt und es gibt keinen Tag, an dem er nachlässt. Es gibt einem Auftrieb", sagte Haider-Maurer, der glaubt, dass Thiem auch einem Nadal lästig werden kann. "Dominic spielt so ein Tempo, mit dem er auch solchen Leute wehtun kann. Ich glaube, dass er für Nadal keine so gute Auslosung ist. Ich traue ihm zu, dass er voll mitspielen kann."

Melzer gegen Tsonga

Melzer wird wie schon 2008 gegen Gael Monfils auch gegen Frankreichs aktuelle Nummer eins, Jo-Wilfried Tsonga, bei den French Open auf der ganz großen Bühne spielen. Das Zweitrunden-Match gegen Tsonga am Mittwoch wurde als drittes Match nach 11.00 Uhr auf dem Court Philipp Chatrier angesetzt. Melzer spielt nach den Partien von Venus Williams bzw. danach Novak Djokovic auf dem Center Court. (APA, 27.5. 2014)