In der Region Piemont wurde Turins Ex-Bürgermeister Sergio Chiamparino zum neuen Gouverneur gewählt. Der PD-Politiker setzte sich an der Spitze einer Mitte-links-Koalition mit 47 Prozent der Stimmen durch. Mitte-rechts-Anwärter Gilberto Pichetto musste sich mit 22 Prozent der Stimmen begnügen. Auf Platz drei kam mit 21 Prozent der Stimmen der Fünf Sterne-Kandidat Davide Bono. Chiamparino feierte das Wahlergebnis mit seinen Anhängern im Zentrum Turins. "Endlich beginnt für die Region eine neue Ära".

In der Erdbebenregion Abruzzen schaffte es der Mitte-links-Kandidat, Luciano D ´Alfonso, mit 46 Prozent auf Platz eins. Der Mitte-rechts-Rivale, der seit 2009 amtierende Gouverneur Gianni Chiodi, Mitglied der konservativen Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi, musste sich mit 29 Prozent der Stimmen begnügen. Fünf Sterne-Kandidatin Sara Marcozzi kam auf 20 Prozent der Stimmen. Mit dem Wahlsieg in Piemont und Abruzzen regiert Renzis PD jetzt in 17 der 20 italienischen Regionen.

Grund zum Feiern hat die PD auch in Florenz, Heimatort Renzis. Der seit Februar amtierende Regierungschef unterstützte den PD-Kandidaten Dario Nardella, der an der Spitze eines Mitte-links-Bündnisses 59 Prozent der Stimmen eroberte und ohne Stichwahlen die Führung der toskanischen Hauptstadt übernimmt. Nardella setzte sich gegen den Forza Italia-Vertreter Marco Stella durch, der auch von der Lega Nord unterstützt wurde und sich mit 12 Prozent der Stimmen begnügen musste. Fünf Sterne-Kandidatin Miriam Amato erreichte acht Prozent der Stimmen. Zehn Bürgermeisterkandidaten und 23 Wahllisten beteiligten sich an den Bürgermeisterwahlen in Florenz. Die Stadt war führungslos, seitdem Renzi im Februar zum Premier avanciert war.

In weiteren acht größeren Städten, darunter Modena und Ferrara, setzte sich Renzis PD durch. In anderen 15 Städten, darunter Padua, Bergamo und Bari, kommt es am 8. Juni zu einer Stichwahl. Am Sonntag hatten neben den EU-Wahlen auch Kommunalwahlen in 4.106 italienischen Gemeinden, der Hälfte aller Kommunen Italiens, stattgefunden. 17,6 Millionen Italiener waren zu den Kommunal- und Regionalwahlen aufgerufen. (APA, 27.5.2013)