Foto: Ubisoft
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Mit dem Hacker-Thriller "Watch Dogs" will der französische Hersteller Ubisoft gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits soll neben den Blockbusterserien "Assassin's Creed" und "Far Cry" ein neues Franchise-Standbein aus der Taufe gehoben werden und andererseits will man damit zwangsläufig nicht weniger als eine veritable Alternative zum Open-World-Genreplatzhirsch "Grand Theft Auto" stellen.

Am Dienstag ist der Titel für Windows, PS4, Xbox One, PS3 und Xbox 360 erschienen, die Kritik der Fachpresse fiel gut bis durchwachsen aus.  

Big Brother in Chicago

"Watch Dogs" versetzt Spieler ins virtuelle Chicago der nahen Zukunft, das über ein zentrales Steuerungssystem einer privaten Sicherheitsfirma kontrolliert wird. In der Rolle von Aiden Pearce wird man in eine wendungsreiche Verschwörungsgeschichte geworfen, in der man sich auf die Jagd nach den Verantwortlichen für den Tod seiner Nichte macht. Neben konventionellen Waffen ist sein wichtigstes Werkzeug sein Smartphone, mit dem er sich in praktisch jede Infrastruktur hacken kann. Ampelschaltungen, Überwachungskameras, Computer - alles kann genutzt werden, wenn es um die Flucht vor dem Gesetz oder die Bespitzelung von Feinden geht.

Licht und Schatten

"Als Open-World-Spiel bietet 'Watch Dogs' genug - genügend Nebenmissionen, genügend Platz zum Spielen. Andere Spiele bekommen die Balance zwischen optionalen Aktivitäten und dem großen Rundherum besser hin. Aber wenn sich 'Watch Dogs' auf die Dinge fokussiert, die es besser als alle anderen macht, findet es seine eigene Identität, die es wert ist, entfaltet zu werden", schreibt die US-Seite Polygon. "Als Hybrid aus Open-World- und Schleich-Game spielt es in einer eigenen Liga."

Die Rezension von Gamespot streicht einige innovative Ideen heraus. So gebe das Hacking Verfolgungsjagden und gewaltvollen Konfrontationen "ein zusätzliches Element der Freiheit". Die fließend aus der Einzelspielerkampagne startbaren Mehrspielermodi bereiten jede Menge Spaß, genauso wie die virtuellen Minigames über Aidens Smartphone und die dicht gesteckten Zusatzaktivitäten in der Stadt. Abstriche gibt es hingegen für den "inkonsistenten Leitcharakter" und die "inkonsistene Stimmung" der Geschichte. Das Reputationssystem und Geld spielen kaum eine Rolle.

Zu viel geborgt

Eurogamer moniert, dass "Watch Dogs" bei seinem ersten Wurf die eigene besondere Spielidee fehlt. "Es unterhält zweifellos, aber hauptsächlich mit geborgten Konzepten und das zentrale Element, das es herausstechen lassen könnte - das Hacken - ist das unterspielteste von allen. Es macht nichts wirklich falsch, doch es übertrifft auch keine einzigen Genrehöhepunkte. Es ist gut und dennoch fühlt sich das wie Kritik an, wenn ein Spiel von so viel Hype getragen wird. Sie werden die Zeit, die Sie in Aiden Pearces Welt verbringen nicht bereuen, aber Sie werden sie auch nicht besonders in Erinnerung behalten."

GameInformer kritisiert vor allem die schwache und klischeehafte Ausarbeitung der vielen Nebencharaktere und -Geschichten im Spiel, die nicht dazu beitragen, eine glaubhafte Welt darzustellen. Die wichtigsten Töne habe Ubisoft aber getroffen. "Schlussendlich funktioniert 'Watch Dogs' als einfache Rachegeschichte und die finalen Missionen verleihen den Charakteren etwas mehr Gewicht. Das Entscheidende bei jeden Open-World-Spiel ist jedoch das Gameplay. Und wenngleich es nicht perfekt ist, verleihen die Hacking-Elemente der Action etwas Besonderes. Ubisoft hat einen weiteren Hit in seinen Händen und man darf gespannt sein, wie diese neue Serie weitergeht."

Versionsunterschiede

Wer einen leistungsfähigen PC sein Eigen nennt, wird "Watch Dogs" in der höchsten Detaildarstellung genießen können. Ubisoft empfiehlt hierfür einen Rechner mit 3,5 GHz Intel Core i7 3700- oder 4,0 GHz AMD FX-8350-Prozessor, 8 GB Arbeitsspeicher und einer Grafikkarte vom Schlage Nvidia GeForce GT600 oder AMD Radeon HD7000 mit 2 GB Videospeicher.

Unter den Konsolenfassungen sticht die PS4-Ausgabe hervor mit einer 900p-Auflösung und Effekten, die den "High"-Einstellungen am PC entsprechen sollen. Die XBO-Fassung löst mit 792p auf, beide Versionen laufen mit 30 Bildern pro Sekunde. Die Umsetzungen für PS3 und X360 wurden in der Detaildarstellung deutlich reduziert und lösen mit 720p auf. (zw, derStandard.at, 27.5.2014)

Trailer: "Watch Dogs"
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Anm.: Die Rezension des GameStandard lesen Sie in den kommenden Tagen. Posten Sie Ihre Meinung und Fragen zum Spiel im Forum!