Das LG G3 ist mit einem 5,5 Zoll großen Display und einem "Metallic-Finish"-Plastikgehäuse ausgestattet.

Foto: LG

Die Anpassungen an Android will LG bei seinem neuen Flaggschiff reduziert haben.

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Als Zubehör bietet das Unternehmen das QuickCircle-Cover an, das durch ein Fenster Zugriff auf zentrale Funktionen bietet.

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LG hat am Dienstagabend bei Events in London, New York und anderen Metropolen sein neues Android-Flaggschiff präsentiert. Beim G3 hat das Unternehmen die Display-Diagonale nochmals gestreckt und einen neuen Prozessor verbaut. Kamera und Akku sollen im Vergleich zum Vorgängermodell G2 mit neuen Technologien mehr Leistung bringen.

Display und Design

Das Display des G3 misst 5,5 Zoll, beim Vormodell waren es 5,2 Zoll. Die Auflösung hat LG auf 2.560 x 1.440 Pixel (Quad HD) erhöht, das ergibt eine Pixeldichte von 538 ppi. Durch das größere Display ist das Smartphones im Vergleich zum Vorgänger höher und breiter. So misst das neue Flaggschiff  146,3 x 74,6 x 8,9 mm bei einem Gewicht von 149 Gramm.

Metallic Finish

Das Gehäuse des LG G3 ist aus Plastik gefertigt, soll aber im Gegensatz zum G2 über ein "Metallic Finish" verfügen. Dadurch soll es weniger anfällig für Fingerabdrücke sein. Einschalttaste und Lautsprecherregler befinden sich wie beim G2 auf der Rückseite.

Prozessor und Speicher

Angetrieben wird das Smartphone von Qualcomms mit 2,5 Ghz getakteten Quadcore-Chip Snapdragon 801. Je nach Modell sind 2 oder 3 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 16 oder 32 GB interner Speicher verbaut. Über einen microSD-Karten-Slot lässt sich der Speicher erweitern.

Laser Auto Fokus

Wie schon das G2, ist auch das G3 mit einer 13-Megapixel-Hauptkamera mit Bildstabilisator ausgestattet. Neu ist der sogenannte "Laser Auto Fokus". Dabei wird die Distanz zwischen Objekt und Kamera mit einem Laser gemessen. Zudem wird nicht im Vorschaumodus fokussiert, sondern gleichzeitig mit dem Auslöser. Das soll unscharfe und verwackelte Aufnahmen verhindern.

Selfie-Modus

Bei der Frontkamera mit 2,1 Megapixel wurden Bildsensor und Öffnung vergrößert, wodurch mehr Licht eingefangen werden kann. Lächel- oder Blinzelselbstauslöser hält man bei LG offenbar für überholt: für einen Selfie ballt man nun vor der Kamera die Faust. Vor der Aufnahme hat man dann drei Sekunden Zeit, um den perfekten Schmollmund zu üben.

Akku und Datenübertragung

Der 3.000mAH-Akku ist austauschbar und soll trotz gleicher Kapazität wie beim G2 langlebiger sein, verspricht der Hersteller. Dazu wurde in der Kathode das Metall durch Graphit ersetzt. Das soll auch den erhöhten Strombedarf des Quad-HD-Displays abdecken. Zur Datenübertragung stehen WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth, NFC und USB 2.0 zur Verfügung. Bei Mobilfunknetzen wird wie beim Vorgänger auch schon LTE unterstützt.

Kitkat mit Anpassungen

Auf dem Smartphone läuft Googles Betriebssystem Android in Version 4.4.2 Kitkat. Seine Anpassungen an der Benutzeroberfläche will LG beim G3 vereinfacht haben. Die starken Veränderungen von Android haben beim G2 schon für Kritik gesorgt. Ganz darauf verzichtet wurde allerdings nicht.

Zu LGs Eigenentwicklungen gehört etwa das Smart Keyboard, das sich an die Tippgewohnheiten der Nutzer anpassen soll. Smart Notice soll basierend auf Nutzerverhalten und Örtlichkeiten Vorschläge machen. Die Anwendung erinnert etwa an einen zuvor abgelehnten Anruf und schlägt einen Rückruf vor. Bei Apps, die nicht mehr genutzt werden, empfiehlt Smart Notice eine Deinstallation. Ist Regenwetter zu erwarten, rät Smart Notice einen Regenschirm mitzunehmen.

Ohne Fingerabdrucksensor

LGs Sicherheitskonzept für das Smartphone umfasst wie auch bei anderen Modellen den "Knock Code" - ein individuelles Tippmuster zum Entsperren - einen "Guest Mode", der Inhalte sperrt wenn man das Gerät anderen Personen borgt sowie einen Kill Switch zur Fernsperre eines gestohlenen Geräts. Auf einen Fingerabdrucksensor wie bei Samsungs Galaxy S5 oder Apples iPhone 5s hat LG verzichtet.

Zubehör

Schon einige Tage vor dem Smartphone wurde eine neue Schutzhülle, das sogenannte QuickCircle Case präsentiert. Ohne den Klappumschlag öffnen zu müssen haben Nutzer über einen runden Ausschnitt im Cover Zugriff auf Anrufe, Textnachrichten oder die Kamera. Auch ein neuer Wireless Charger für kabelloses Aufladen wird erhältlich sein.

Marktstart

Das LG G3 kommt am 28. Mai an Schwarz, Weiß, Gold, Violett und Rot zunächst in Südkorea auf den Markt. In Österreich wird es Ende Juni um 599 Euro erhältlich sein. Das QuickCircle Case wird ebenfalls im Juni um rund 25 Euro erhältlich sein. (Birgit Riegler aus London, derStandard.at, 27.5.2014)