Kairo - Begleitet von strengen Sicherheitsvorkehrungen hat am Montag die Präsidentenwahl in Ägypten begonnen. Voller Enthusiasmus stellten sich in der Früh vor allem die Anhänger des ehemaligen Militärchefs Abdelfattah al-Sisi vor den Wahllokalen an. Der Feldmarschall hatte im vergangenen Sommer den islamistischen Präsidenten Mohammed Morsi gestürzt und gilt jetzt als Favorit.

Sein einziger Herausforderer ist der Linkspolitiker Hamdeen Sabbahi. Die Muslimbrüder und mehrere Revolutionsgruppen haben zum Boykott der zweitägigen Wahl aufgerufen. Viele Anhänger der Islamistenbewegung wurden seit nach dem Umsturz inhaftiert.

Sprengsätze detonierten

Während der Präsidentenwahl in Ägypten haben Unbekannte Sprengsätze vor mehreren Wahllokalen gezündet. Verletzt wurde nach Informationen aus Sicherheitskreisen niemand. Ein Sprengsatz wurde den Angaben zufolge am Montag vor eine Schule im Kairoer Stadtteil Giza geworfen.

In der Oase Fajum erschraken die Wähler, als ein Mann einen Sprengsatz gegen die Mauer einer Grundschule warf, in der abgestimmt wurde. Ein mit Zement verstärkter kleiner Sprengsatz produzierte vor einem Wahllokal in Al-Mahalla Al-Kubra eine große Rauchwolke.

Unterstützer Sisis erschossen

Ein bekannter Unterstützer Sisis ist in Ägypten erschossen worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen eröffnete ein Unbekannter am Montagmorgen - rund sieben Stunde vor Beginn der Präsidentenwahl - auf einer Straße in Kairo das Feuer auf Mohammed Fathi. Am Mittag erlag er in einem Krankenhaus den Folgen seiner Verletzung.

Fathi gehörte der Jugendbewegung Tamarud an. Die Bewegung hatte am 30. Juni 2013 Massenproteste gegen den damaligen islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi organisiert. Drei Tage später hatte Al-Sisi Morsi abgesetzt. (APA, 26.5.2014)