Bild nicht mehr verfügbar.

Die von den USA angeklagten Hacker sind allesamt Mitglied bei “Comment Crew“.

Foto: AP

Erst kürzlich klagte ein US-Gericht chinesische Militärmitarbeiter aufgrund angeblicher Cyberspionage. Viel ist nicht über die Hacker-Brigade der Chinesen bekannt, einige Interviews mit Experten und ehemalige Hackern ermöglichen jedoch ein klareres Bild. So soll ein Großteil der Hacker des Militärs zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt sein und ihr Wissen direkt auf Universitäten der Volksbefreiungsarmee erhalten haben. Nach Bildungsabschluss werden diese direkt vom Militär rekrutiert und müssen dann während der Woche von 9 bis 5 Uhr tätig sein.

Beworben und gefeiert

Die Bezahlung soll schlecht sein, weshalb sich viele Mitarbeiter nach lukrativeren Jobs bei privaten Firmen umsehen und diese auch während ihrer Freizeit betreiben. Beim Militär soll es außerdem eigene Taskforces für verschiedene Firmen geben, die angegriffen werden. Die fünf geklagten Hacker sollen beispielsweise Mitglied von “Comment Crew“ sein, ein Militär-Kollektiv, welches nachweislich in einem Hochhaus in Schanghai gegen verschiedene Firmen vorgeht. Die Männer müssen sich jedoch nicht verstecken, sondern werden auf Fachmessen, in Klassenräumen und Internetforen beworben und gefeiert.

“Beijing Group“

Ein weiteres Hacker-Kollektiv namens “Beijing Group“ soll außerdem nicht nur verschiedene Firmen ausspionieren, sondern auch gegen Tibeter und Uiguren im Exil vorgehen. Ein Großteil der Malware soll außerdem ebenso auf das Konto der Hacker gehen. 2006 waren chinesische Cyberangriffe hauptsächlich auf die “Comment Crew“ zurückzuführen, mittlerweile werden immer mehr Attacken der “Beijing Group“ nachgewiesen.

“Kunming Group“

Eine weitere Gruppe namens “Kunming Group“ soll außerdem hauptsächlich Angriffe auf Vietnam durchführen. Die Beziehungen zwischen China und dem Nachbarland sollen sich in den vergangen Jahren deutlich verschlechtert haben, ein klares Ziel hinter den Cyber-Attacken ist jedoch nicht erkennbar.

Angriffe gingen zurück

Ein wirkliches Mittel gegen die Spionage aus China haben die US-Amerikaner noch nicht gefunden. Anfang 2013 kritisierte die US-Regierung die Volksrepublik heftig, fünf Monate lang gingen die Angriffe der “Comment Crew“ auch tatsächlich zurück, danach stiegen diese jedoch auf ein höheres Ausmaß als noch vor 2013. In der gleichen Zeitspanne wurden übrigens auch die Tätigkeiten der NSA von Edward Snowden öffentlich gemacht. (red, derStandard.at, 24.05.2014)