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Im Kleinklima zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton waren nach dem Qualifying durchaus Irritationen merkbar.

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Rosberg war bis zu seinem Fauxpas wirklich schnell, ein Einkaufs-Stopp bei Gucci wäre sicher aber dennoch nicht ausgegangen.

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Die Logen im Fürstentum waren am Samstag recht gut besucht.

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Monte Carlo – Nico Rosberg fuhr im Qualifying zum großen Großen Preis von Monaco (Sonntag, 14.00 Uhr/live ORF eins) zur Pole Position, musste anschließend aber um den ersten Startplatz bangen. Nach der Untersuchung eines folgenschweren Fahrfehlers des Mercedes-Piloten sahen die Rennkommissäre aber von einer Strafe ab.

Rosberg (1:15,989 Minuten) hatte sich Sekunden vor Ende des Zeittrainings verbremst, damit eine Gelbphase ausgelöst und die übrigen Piloten an einer letzten schnellen Runde gehindert. Die Stewards überprüften daraufhin Telemetrie- und Videodaten des Deutschen, fanden aber keine Anhaltspunkte für einen eventuell absichtlichen Ausritt.

Mercedes dominierte im Fürstentum auch am Samstag, hinter Rosberg landete der WM-Führende Lewis Hamilton mit 0,059 Sekunden Rückstand. Auf Platz drei fuhr der erneut famose Australier Daniel Ricciardo im Red Bull, knapp vor Weltmeister Sebastian Vettel.

In der dritten Startreihe stehen die beiden Ferraris von Fernando Alonso (ESP) und Kimi Räikkönen (FIN). Als Siebenter geht Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne (FRA) ins Rennen. Rosberg holte sich damit zum zweiten Mal in dieser Saison die Pole. Beim Großen Preis von Monaco war der Deutsche bereits im Vorjahr von Platz eins gestartet.

Hamilton verschnupft

Rosberg entschuldigte sich für seinen Fehler und beteuerte, es sei keine Absicht gewesen. Hamilton, der zu diesem Zeitpunkt mit der besten Sektorzeit unterwegs war, gab sich nach dem kontroversiellen Finish allerdings wortkarg. Bei Mercedes ist damit wohl endgültig der Kampf um die Führungsrolle zwischen den Piloten offen ausgebrochen.

Auch Ricciardo ärgerte sich über das vorzeitige Ende. "Echt frustrierend, das wäre noch schneller gegangen." Der Australier ließ seinen allerdings mit KERS-Problemen und Leistungsverlust am neu eingesetzten Antriebsstrang kämpfenden Teamkollegen Vettel ein weiteres Mal hinter sich. Für den Vierfach-Weltmeister Vettel war es deshalb schlicht ein "frustrierender Tag." Red Bulls Motorsport-Direktor Helmut Marko: "Gelb hat unsere Strategie über den Haufen geworden. Wir wollten ein Auto in die erste Reihe bringen."

Nirgendwo sonst ist die Pole so wichtig wie auf dem engen Straßenkurs in Monaco. In den vergangene zehn Jahren hat nur ein Fahrer nicht aus der besten Startposition gewonnen. Auch im Vorjahr war Rosberg in seiner Wahlheimat von ganze vorne weg zum Sieg gefahren.

Erinnerungen an Schumi

Erinnerungen an eine Aktion von Michael Schumacher wurden wach, der 2006 in der Rascasse absichtlich liegen geblieben war, um Fernando Alonso einzubremsen. Der Rekordweltmeister wurde damals bestraft.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff konnte keine Absicht Rosbergs erkennen. "Er hatte wenig Grip und hat sich verbremst. Das kann passieren", sagte er.

Auch Gerhard Berger bezweifelte Absicht bei Rosberg. "Wenn doch, dann hat er es schlauer gemacht als damals Schumacher", meinte der Tiroler.

Nicht ungeschoren davon kam hingegen Caterham-Pilot Marcus Ericsson. Der letztplatzierte Schwede muss wegen des Unfalls mit dem Williams-Fahrer Felipe Massa am Sonntag wegen "rücksichtlosen Fahrens" aus der Boxengasse starten. (sid/APA/red, 24.5.2014)