Frankfurt - Unter den Radionukliden ist Cäsium-137 eines der gefährlichsten. Seine Halbwertszeit liegt bei 30 Jahren, wodurch kontaminierte Böden lange verseucht bleiben. Die hohe Löslichkeit von Cäsiumsalzen in Wasser begünstigt zudem die Ausbreitung in der Umwelt und die Aufnahme durch Pflanzen.

Nehmen Menschen belastete Nahrung auf, kann der Körper Cäsium nicht von Kalium unterscheiden und speichert es im Muskelgewebe. Größere Menge können eine schwere Strahlenkrankheit auslösen, kleinere Krankheiten wie Krebs auslösen.

Reinigung tut Not

Die Entfernung von Cs-137 aus kontaminiertem Grundwasser und Meerwasser sowie aus flüssigen radioaktiven Abfällen aus Wiederaufbereitungsanlagen und Kernenergieanlagen ist dementsprechend wichtig. Man braucht Materialien, die das Cäsium gewissermaßen einfangen, es binden und immobilisieren. Von einer neuen, effektiveren Methode, wie man das anstellen kann, berichtet nun die Gesellschaft Deutscher Chemiker.

Koreanische Wissenschafter um Kyung Byung Yoonvon der Sogang University in Seoul stellten in der Fachzeitschrift "Angewandte Chemie" ein neues Material vor, das sie "Sogang University-45“ oder kurz SGU-45 nennen. Unter den gewählten Testbedingungen zeigte sich SGU-45, ein mikroporöses Vanadiumsilikat,  im Konzentrationsbereich von 10 ppb bis 100 ppm allen herkömmlichen Mitteln überlegen - also auch kristallinen Siliziumtitanaten, wie sie nach der Fukushima-Katastrophe zum Einsatz kamen. (red, derStandard.at, 23. 5. 2014)