Moskau/Teheran - Russland plant ungeachtet des Streits um das iranische Atomprogramm den Verkauf zahlreicher Nuklearanlagen an die Islamische Republik. Noch dieses Jahr könne der Vertrag über den Bau von zwei Atomkraftwerken unterzeichnet werden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person.

Dies könne Teil eines größeren Abkommens werden, das die Errichtung von acht Atomkraftwerken umfasse. Russland gehört zur Sechsergruppe, die seit Jahren mit dem Iran über Kontrollen seiner atomaren Anlagen streitet. Dabei geht es um den Verdacht, das Land könne Atombomben entwickeln, was die iranische Regierung bestreitet. Der iranische Präsident Hassan Rohani zeigte sich zuversichtlich, dass die Verhandlungen mit der Sechsergruppe wie geplant Ende Juli abgeschlossen werden.

In der vergangenen Woche hatte eine weitere Verhandlungsrunde des Iran mit den USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland keine Fortschritte erbracht. Das hatte Zweifel geschürt, dass der von den Gesprächspartnern selbst gesteckte Termin eingehalten werden kann. Ein hochrangiger US-Vertreter hatte anschließend erklärt, die Verhandlungen kämen kaum voran und gestalteten sich schwierig. Die Gespräche sollen im Juni fortgesetzt werden. (APA, 22.5.2014)