Der erlegte Wolf.

Greifenburg - Ein Wolf ist in Greifenburg in Kärnten von einem Bauern erlegt worden. Das Wildtier soll zuvor mehrere Schafe des Landwirts gerissen haben, berichtete die "Kleine Zeitung" online am Donnerstag. Der Wolfskadaver werde nun veterinärmedizinisch untersucht, sagte der für Jagdfragen zuständige Landesrat Christian Ragger (FPÖ).

Laut Polizei hatte der Sohn des Bauern gegen 20 Uhr ein Tier beobachtet, das in den Schafstall schlich. Er verständigte daraufhin seinen Vater. Der wiederum holte sein Jagdgewehr und erlegte den Eindringling. Erst danach stellte sich heraus, dass es sich um einen Wolf gehandelt hatte. Bei der Polizei wurde wegen des Vorfalls jedenfalls Anzeige erstattet, da es sich bei einem Wolf um ein geschütztes Tier handelt.

Immer wieder Wölfe gesichtet

In Kärnten waren in den vergangenen Jahren immer wieder vereinzelt Wölfe gesichtet worden, nachdem das Tier im 19. Jahrhundert ausgerottet worden war. "Der Wolf wurde von dem Bauern, der auch Jäger ist, am Hof erwischt", sagte Ragger. Wölfe seien zwar grundsätzlich geschützt, der Landwirt habe jedoch lediglich sein Eigentum verteidigt. "Aus derzeitiger Sicht hat er rechtlich keine Übertretung begangen", sagte Ragger.

"Wir werden künftig verstärkt diskutieren müssen, wie wir mit neu zugewanderten Wildtieren umgehen", meinte Ragger. Im vergangenen Jahr seien alleine in Kärnten 15 Bären, Luchse und auch vereinzelt Wolfe gesichtet worden. "Ich plädiere dafür, in der Debatte einen kühlen Kopf zu bewahren", so Ragger. Landwirte müssten eine Entschädigung für gerissene Tiere erhalten, "Problemtiere" müssten erlegt werden dürfen, forderte der Politiker. (APA, 22.5.2014)