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Grafik: APA

Wien/Fuschl/Mountain View - Nach drei Jahren gab es einen Wechsel an der Spitze der wertvollsten Marken der Welt: Google hat Apple von Platz eins verdrängt. Der Internetkonzern konnte seinen Markenwert um 40 Prozent auf 158,8 Milliarden Dollar steigern, geht aus der aktuellen Markenwert-Studie "Brandz" hervor. Als einzige österreichische Marke ist Red Bull auf Platz 92 mit 10,9 Milliarden Dollar vertreten.

Red Bull verliert Plätze

Der Salzburger Getränkehersteller verlor damit trotz Steigerung des Markenwerts um drei Prozent neun Plätze. Gleichzeitig konnte Red Bull den Rückstand auf Mitbewerber Pepsi erneut verringern. Bei reiner Betrachtung des Softdrink-Rankings ohne alkoholische Getränke würde Red Bull sogar vor Pepsi auf dem dritten Rang liegen. Besser performen würden nur Coca-Cola und das dazugehörige Diet Coke.

"Die abermals starke Platzierung der Österreicher ist das Resultat außergewöhnlich hoher Marketing-Investitionen und der Positionierung als Lifestyle-Marke", erklärte Bernd Büchner, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Millward Brown in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in einer Aussendung am Mittwoch.

Die Top Ten bestehen komplett aus US-Unternehmen: Der bisherige Spitzenreiter Apple wurde von Millward Brown mit einem Rückgang von 20 Prozent auf 147,9 Milliarden Dollar auf den zweiten Rang zurückgestuft. Das IT- und Beratungsunternehmen IBM (107,5 Milliarden Dollar) konnte sich trotz eines Markenwert-Rückgangs von vier Prozent auf dem dritten Platz halten. Auf die ersten drei folgen Microsoft, McDonald's, Coca-Cola, Visa, AT&T und Marlboro. Der Online-Händler Amazon schaffte es mit einem Markenwert-Sprung von 41 Prozent ebenfalls unter die ersten zehn.

SAP ist Deutschlands wertvollste Marke

Die zehn wertvollsten Unternehmen Europas befinden sich in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland. Als wertvollste deutsche Marke sieht Millward Brown den Software-Konzern SAP mit 36,4 Milliarden Dollar auf Platz 19. Es folgen das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone (Platz 20), die Deutsche Telekom (Platz 27) und die britische Großbank HSBC (Platz 28).

Frankreich ist mit den Luxusmarken Louis Vuitton (Platz 30) und Hermes (Platz 41) und dem Konsumgüterhersteller L'Oreal (Platz 36) vertreten. Ebenfalls zu den zehn wertvollsten Marken Europas gehören die deutschen Autohersteller BMW (Platz 32) und Mercedes-Benz (Platz 42). Mit Zara befindet sich ein spanisches Unternehmen auf Platz 37.

Millward Brown erklärte am Mittwoch, Google habe im vergangenen Jahr das Profil der Marke als zukunftsweisender Innovationstreiber weiter ausgebaut. Es gehe unter anderem um Entwicklungen wie die Datenbrille Google Glass und die Forschung zu künstlicher Intelligenz. Apples Neuheiten hätten hingegen die Konsumenten zuletzt weniger begeistern können als in den vergangenen Jahren.

Die jährliche "Brandz"-Studie analysiert neben Finanzkennzahlen auch Daten der Markt- und Verbraucherforschung.

Sieben deutsche Marken in Top 100

Insgesamt kamen sieben deutsche Marken unter die wertvollsten 100: SAP (Platz 19), Deutsche Telekom (27), BMW (32), Mercedes-Benz (42), Siemens (59), DHL (73) und Aldi (100). Der traditionsreiche japanische Elektronikriese Sony fiel hingegen aus der Rangliste. Stattdessen rücken chinesische Marken vor. So kam der Internetkonzern Tencent auf Rang 14 und überholte damit so bekannte Namen wie Facebook (21), Disney (23) und Samsung (29).

Das Beratungsunternehmen Interbrand erstellt eine ähnliche Rangliste, die jeweils Anfang Oktober veröffentlicht wird. Hier führte in der jüngsten Liste Apple vor Google und dem langjährigen Spitzenreiter Coca-Cola. (APA, 21.5.2014)