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Ein weiterer Rückruf bei General Motors.

Foto: AP Photo/David Goldman

Detroit - Die Pannenserie bei GM nimmt kein Ende, das Unternehmen beordert schon wieder Millionen Autos in die Werkstätten zurück. Die am Dienstag verkündeten Rückrufe betreffen 2,42 Millionen Fahrzeuge verschiedener US-Modellreihen, bei denen Probleme mit Sicherheitsgurten, Getrieben, Airbags oder Feuergefahr auftraten.

Die Kosten für die Rückrufe summieren sich im Frühjahrsquartal damit bereits auf 400 Millionen Dollar - doppelt so viel wie bisher veranschlagt. Mittlerweile hat GM dieses Jahr mehr als 15 Millionen Autos zurückgerufen, die Aktien fielen an der Wall Street um mehr als zwei Prozent.

Die neuen Defekte haben nach jetzigem Kenntnisstand nicht zu Todesfällen geführt. Ob auch Autos außerhalb der USA betroffen sind, blieb zunächst unklar. GM steckt in einer Imagekrise, seitdem vor einigen Monaten bekannt wurde, dass defekte Zündschlösser in GM-Autos zu mindestens 13 Todesfällen geführt haben. Obwohl das Problem seit rund zehn Jahren bekannt war, rief GM zum Entsetzen von Öffentlichkeit und Behörden erst in diesem Jahr 2,6 Millionen betroffene Fahrzeuge zurück. Wegen seiner zögerlichen Reaktion wurde GM vergangene Woche von der US-Verkehrsaufsicht zu einer Höchststrafe von 35 Millionen Dollar verdonnert. Der Skandal dürfte damit jedoch noch längst nicht erledigt sein, weil eine ganze Reihe weiterer Regierungsstellen eigene Ermittlungen aufgenommen hat.

Erst vergangene Woche hatte GM zusätzlich drei Millionen Autos wegen Sicherheitsmängeln zurückgerufen, weil Rücklichter, Abblendlichter und Bremskraftverstärker nicht richtig funktionierten.

Die neue GM-Chefin Mary Barra, die erste Frau an der Spitze eines großen Pkw-Konzerns, hatte erst im Januar ihren neuen Posten angetreten. Seitdem ist sie vor allem damit beschäftigt, die Pannenserie aufzuklären, sich für Fehler zu entschuldigen und neue Köpfe und Strukturen bei GM zu installieren. Sie hat jedoch bereits zahlreiche Hebel in Bewegung gesetzt, um die Krise in den Griff zu bekommen: Sie spaltet deshalb die Konstruktionssparte in zwei Teile auf und schuf bereits im März den Posten eines Sicherheitschefs. (APA/Reuters, 20.5.2014)