In Teil Vier von "Mein Grätzl" entführt uns Userin morgause mit Fotoapparat bewaffnet in die Universität Wien:

"Es galt, eine Entscheidung zu treffen. Gleich nach der Einladung, dem bekannt kritischen derStandard.at-Publikum einen Teil von "meinem" Wien vorzustellen, ging es in meinem Kopf rund. Es gibt so viele Plätze, Momente, die für mich den Begriff "Heimat" mit Leben füllen. Die Auswahl erscheint kaum einschränkbar. Gut, wenn das große Ganze zu groß ist, gilt es, den geeigneten Mikrokosmos zu finden. So habe ich mich für einen Ausflug zurück in meine Studienzeit entschieden und der Universität Wien einen samstäglichen Besuch abgestattet:

Das erste Bild, "die Frau im Schatten", zeigt den Arkadengang aus der Vogelperspektive. Interessantes Fact dazu: Als einziger Frau unter mehr als 150 geehrten wissenschaftlichen Größen wurde hier der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach eine Ehrentafel gewidmet, die Frau im Schatten ist ein Hinweis auf diese historisch bedingte Ungerechtigkeit. (Originaltitel "Der Muse reicht's" von der Künstlerin Iris Andraschek).

Foto: morgause

Der/die gemeine ÖsterreicherIn schert sich üblicherweise genau nichts um irgendwelche Regeln ("Wo komma denn da hin").

Foto: morgause

Dieses Bild, "Chuck Norris", ist mein persönliches Lieblingsbild. Man stelle sich vor, man gehe in diese geheiligten Hallen der Wissenschaft und Lehre und wälze sich mit dem Strom auf die gewaltigen Treppen auf eine der Seiten. Monumentale Treppen, die Ehrfurcht fordern. Und dann, auf einer dieser Stufen, ein Sticker. Ich habe zuerst an eine Inventarnummer gedacht, im gleichen Moment der Gedanke, wie idiotisch es wäre, eine Treppe zu inventarisieren. Dann kniet man sich hin, um es lesen zu können. Gut, dass ich allein dort war, ich musste richtig laut lachen.

Foto: morgause

Mir gefällt immer schon, wenn das Edle und Pompöse mit dem Profanen zusammentrifft; das Bild mit "Achtung, Rutschgefahr" illustriert, was ich meine." (morgause, derStandard.at, 24.6.2014)

Foto: morgause