Im Lang der Berge sind die Preise für manche Produkte zuweilen kräftig höher als bei den Nachbarn.

Wien – Die heimische AK ortet wiederkehrend eklatante Preisunterschiede zwischen Österreich und Deutschland.  So ist etwa ein Warenkorb von 174 identen Drogeriewaren in Wiener Super- und Drogeriemärkten um 51 Prozent teurer als in München.  Dieser „Österreichaufschlag“  wird vom Handel mit unterschiedlichen Einstandspreisen der multinationalen Konzerne erklärt. Der Arbeiterkammer reicht diese Erklärung nicht, weshalb sie sich an die Europäische Kommission gewandt hat.

"Während große Markenartikelhersteller wie z. B. Henkel, Procter & Gamble, Unilever und Colgate im Bereich Körperpflege und Reinigung sowohl von der EU-Kommission als auch von mehreren EU-Ländern kartellrechtlich abgestraft wurden, wurden in Österreich bisher diesbezüglich keine Verfahren geführt, argumentiert die AK und meint: "Eine künstliche Abschottung der Absatzmärkte durch marktmächtige Konzerne ist nicht länger zu akzeptieren."

In einem Antwortschreiben hat die EU-Kommission die AK Ende vergangener Woche informiert, dass sie derzeit zwei Untersuchungen zur Versorgungskette im europäischen Einzelhandel durchführt. So soll geklärt werden, ob "in bestimmten geografischen Gebieten und/oder Produktkategorien Wettbewerbsprobleme bestehen", wird EU-Kommissar Joaquin Almunia zitiert.

Die zweite Untersuchung werde von der Europäischen Zentralbank EZB durchgeführt und analysiere unter anderem "Vorliegen und Größenordnung von Preisunterschieden im Euro-Währungsraum". (red, derStandard.at, 19.5.2014)