Hormonelles Aufbegehren in der fernen Antike

HOSisters, die über 30 Jahren bestehenden Showtruppe der Homosexuellen Initiative HOSI Wien, präsentiert ihr neuestes Stück aus der Feder von Gerd-Peter Mitterecker: "Österix und die Rachegöttin" unter der musikalischen Leitung von Miss Marilyn.

Das Stück spielt in der fernen Antike. In einem kleinen Dorf leben die Helden Österix und Moppelix nichtsahnend vor sich hin - bis das hormonelle Aufbegehren der schönen Falbala die Ruhe stört… 

Der gesamte Erlös kommt der Arbeit der HOSI Wien zugute.

Zeit: 4., 5., 11., 12. April 19.30 Uhr; 6. und 13. April 18.00 Uhr

Ort: Das Gugg, Heumühlgasse 14, 1040 Wien

Foto: HOSI

Frauenfilmfestival

Das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund/Köln feiert sechs Tage lang das Filmschaffen von Frauen. Das Festival präsentiert 106 aktuelle Filme von Regisseurinnen aus 37 Ländern. Internationale Neuentdeckungen, Spielfilm-Debüts, Dokumentar- und Experimentalfilme aller Längen und aktuelle Lesben- Queer- und Transgenderfilme geben einen Eindruck vom Filmschaffen von Frauen weltweit. 

Neben dem Debüt-Spielfilmwettbewerb und dem Wettbewerb für Bildgestalterinnen gliedert sich das Programm in die Sektionen: Panorama, begehrt! filmlust queer, Fokus: Türkei, Specials und Filmbildung. Weiterbildungsangebote, Specials, Diskussionen, Vorträge und Partys komplettieren das Festival.

Zeit: 8. - 13. April 2014 

Ort: Zu den Festivalorten

Link: frauenfilmfestival.eu

Foto: Plakat

Märtyrerinnenbonus, nein danke

Pia und Helen sind entschlossen, die Welt von sich zu erlösen. Nicht wie andere Erlöser, die ihrer Meinung nach versagt haben, sondern ganz ohne Unsterblichkeit oder Märtyrerinnenbonus. Ein für alle Mal werden sie ihre banale und trostlose Existenz beenden. Doch dann erscheint plötzlich eine junge Frau, die böse Erinnerungen und große Hoffnungen weckt: Ist sie die Geliebte von Helens verstorbenem Ehemann oder etwa die TV-Journalistin, die die beiden nun ganz groß rausbringen will?  

Die Österreichische Erstaufführung von "Die Liste der letzten Dinge" von Theresia Walser feiert kommenden Mittwoch Premiere. 

Zeit: 2. April bis 19. April, Mittwoch bis Samstag: 20.30 Uhr.  

Ort: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

Die Würde des Menschen

2014 jährt sich nicht nur der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal, sondern auch der Tod der ersten Friedensnobelpreisträgerin, Bertha von Suttner. Aus diesen Anlässen zeigt das MUSA ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Städte Wien, Sarajevo und Brno. "Der Menschheit Würde…“ fragt nach Indikatoren des menschlichen Würdeverlustes. Neben einem deskriptiven Ausstellungsteil werden verschiedene künstlerische Strategien der Selbstermächtigung vorgestellt.

Zeit: 1. April bis 31. Mai. Eröffnung 31. März, 19.00 Uhr

Ort: MUSA Museum Startgalerie Artothek, Felderstraße 6-8, 1010 Wien

Foto: 2013 Kulturabteilung der Stadt Wien, MUSA

Aus der Haut fahren

Dem "Tatort Pflegewohnheim" und also der heimischen Pflegerealität widmet sich die steirische Malerin Antonia Wöhrer in ihrer Ausstellung "Aus der Haut fahren I." Teilweise mit Japan-Spachteltechnik in Acryl auf Leinwand thematisiert sie Fußfesseln für Heimbewohner und den Einsatz von Mikrochips. In persönlichen Texten tauchen auch sonst eher tabusisierte Fragen auf: "Wie geht man damit um, wenn seitens der Heimbewohner Übergriffe auf das zumeist weibliche Pflegepersonal stattfinden? Stellt die Demenz einen Freibrief aus für  Busengrabscherei und sonstige verbale und non-verbale Grenzüberschreitungen?"

Zeit: 2. bis 25. April, Di, Mi, Do, Fr 15-18.00 Uhr; Eröffnung: 1. April 19.00 Uhr

Ort: Galerie Blaues Atelier, Annenstraße 33, 8020 Graz 

Foto: Antonia Wöhrer

Grenzen der Darstellbarkeit

Die Struktur der Katastrophe als Kippbild der Gesellschaft untersucht Choreografin Claudia Bosse einer Gruppe internationaler Künstler, Tänzer, Performer und Theoretiker im Langzeitprojekts "Katastrophen (11/15) Ideal Paradise". Teil davon ist die aktuelle Arbeit "What about Catastrophes?"  Gedanken über Demokratie, Terrorismus, Freiheit, Revolution, Zukunft und Bürgerkrieg treffen hier auf Körpern in Extremsituationen und fragen nach den Grenzen der Darstellbarkeit im Theater.

Uraufführung: 10. April 2014, 20.30 Uhr, in englischer und deutscher Sprache. Weitere Aufführungen: 11., 12., 13. April, jeweils 20.30 Uhr

Ort: Tanzquartier Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Theatercombinat

Foto: Theatercombinat/Claudia Bosse

Theater Kleingeldaffäre

Eine beruflich erfolgreiche und attraktive Frau, nicht weit vom Pensionsalter, hat einen Liebhaber. G. gibt ihr Geld und bietet ihr dennoch nichts, was sie sich nicht auch selbst leisten könnte. Außer der Illusion von Luxus und Sorglosigkeit. Und der Illusion von Liebe. Aber er hätte sich doch auch eine Jüngere suchen können. Also doch Liebe?

In der Bühnenadaption des Romans "Kleingeldaffäre" von Elfriede Hammerl geht es wie schon im Buch um obsessive Liebe, um die Unwegbarkeiten erotischer Anziehung und um Liebe und Erotik im Alter. Karin Koller hat aus der Roman-Vorlage eine sensible  Bühnenfassung herausgeschält und führte darüber hinaus die Regie in dem Ein-Personen-Stück (gespielt von Doina Weber).

Am Montag, den 17. März feiert das Stück im Theater Drachengasse seine österreichische Erstaufführung.

Theater Kleingeldaffäre

Spielzeit: 17. März bis 12. April (jeweils Dienstag bis Samstag um 20 Uhr)

Ort: Theater Drachengasse, Fleischmarkt 22, 1010 Wien

Foto: Andreas Friess

Anne Schneider in Salzburg

Und noch eine Ausstellungseröffnung will uns die kalten, grauen Februartage versüßen: Der Salzburger Kunstverein widmet der  Skulpturkünstlerin Anne Schneider eine Personale. Die Wiener Künstlerin kreuzt in ihren Arbeiten die Strategien der Minimal Art und der "Arte Povera": ihre seriellen Artefakte entstehen mithilfe "armer" Materialien wie Jute, Beton oder Folien.

Zeit: Von 6. Februar bis 21. April 2014

Ort: Salzburger Kunstverein, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Anna Schneider

Ausstellung >die andere sicht<

Haben Frauen eine "andere" Sicht auf die Welt - und wenn ja, welche? Sammlerin und Kuratorin Agnes Essl widmet sich in der aktuellen Jubiläumsausstellung des Museum Essl dieser Frage und damit dem Werk von Künstlerinnen aus Österreich. In die Auswahl flossen zum einen Werke aus der Sammlung Essl, zum anderen auch frische Exponate aus den Ateliers von Künstlerinnen aus Österreich. 

Zu sehen werden u.a. Arbeiten von Maria Lassnig, Florentina Pakosta, Birgit Jürgenssen, VALIE EXPORT, Eva Schlegel, Johanna Kandl, Brigitte Kowanz, Xenia Hausner, Barbara Szüts, Gudrun Kampl, Elke Krystufek, Andrea Kasamas, Karen Holländer und Bianca Regl sein.

Ausstellungsdauer: 19.3.2014 bis 21.9.2014

Wo: Museum Essl, An der Donau-Au 1, 3400 Klosterneuburg 

Link

Essl Museum

Foto: Essl Museum, Johanna Weiss

Nachweis nicht mehr nötig

Barbara Herold präsentiert mit "Große Töchter" im Kosmostheater eine dokumentarisch-satirische Collage über die umstrittene Adaption der Bundeshymne, die seit 2012 bekanntlich geschlechtsneutral ist. Es spielen Maria Fliri und Peter Bocek; zu Wort kommen darin unter anderem Margarete Schütte-Lihotzky, Hedy Lamarr, Bertha Pappenheim, Ute Bock und Cecily Corti.

Die Autorin dazu: "Dass es 2014 nicht mehr darum gehen kann, irgendeinen 'Nachweis' erbringen zu müssen, dass österreichische Frauen es sich verdient haben, als 'große Töchter' bezeichnet zu werden, ist die eigentliche These des Projektes. Wünschenswert ist letztlich, dass eine Debatte wie die um die Änderung der Bundeshymne gar nicht erst hätte stattfinden müssen.“ 

Zeit: 24. April bis 3. Mai, Mi - Sa, 20.30 Uhr 

Ort: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien 

Foto: Bettina Frenzel

Geschichte erforschen 

Im Landesmuseum Niederösterreich gibt es dieses Jahr einen Frauenschwerpunkt, in dem man sich auch auf Spurensuche begibt. Dabei soll aber nicht das Leben von "Ausnahmefrauen" erkundet werden, sondern das von Arbeiterinnen, Bäuerinnen, Klosterfrauen, Bürgerinnen oder auch auch Adelige. Die Ausstellung "Frauenleben in Niederösterreich" beleuchtet das Leben dieser Frauen in dem Zeitraum zwischen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein. Sie ist erst der Auftakt zahlreicher frauenspezifischer Veranstaltungen im Landesmuseum. 

Die Ausstellung läuft von 23.02.–19.10.2014

Ort: Kulturbezirk 5, 3100 Sankt Pölten

Link 

Landesmuseum Niederösterreich

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Landesmuseum NÖ