Wien - Grüne und NEOs haben sich am Samstag unzufrieden mit den Vorschlägen von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) zur rechtlichen Aufwertung eingetragener Partnerschaften Homosexueller gezeigt. Beiden Parteien ging der Vorstoß nicht weit genug. Kritik kam auch vom Team Stronach, allerdings wegen Karmasins Fokus auf die Betreuungsplätze bis zu dreijähriger Kinder.

NEOS wollen Öffnung der Ehe für alle

Für den Grünen Justizsprecher Albert Steinhauser ist es erfreulich, dass Karmasin die Zeichen der Zeit erkannt habe "und damit einer weiteren Blamage der ÖVP vor dem Verfassungsgerichtshof zuvorkommt". Stur bleibe sie allerdings bei der Frage des Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare. "Nüchtern betrachtet muss man feststellen, dass die ÖVP noch nicht soweit ist anzuerkennen, dass die sexuelle Neigung von Eltern nicht entscheidend dafür ist, ob ein Kind ein geborgenes Zuhause finden kann oder nicht. Das ist schade", meinte er in einer Aussendung.

NEOS-Menschenrechtssprecher Niki Scherak forderte die Öffnung der Zivilehe für alle. "Dann hätten endlich auch alle dieselben Rechte." Dass es auch bei eingetragenen Partnerschaften Familienname heißen solle und nicht bewusst diskriminierend Nachname, ist für ihn klar. "Familie ist nämlich dort, wo Menschen für einander Verantwortung übernehmen." Die NEOS hätten dazu erst kürzlich einen Antrag eingebracht.

Kritik vom  Team Stronach

In eine gänzlich andere Richtung ging die Kritik des Teams Stronach. Karmasins Hauptaugenmerk liege darin, "Kinder nach sozialistischen Ideologien möglichst früh fremdbetreuen zu lassen", meinte Familiensprecher Leo Steinbichler. "Der Schaden, der hier angerichtet wird, ist durch kein Sozialversicherungssystem der Welt mehr gut zu machen." (APA, 31.3.2014)