Es wurde an dieser Stelle schon einmal darauf hingewiesen, dass sich die Präsentatoren der "ZiB 2", allen voran Armin Wolf, durch eine gewisse Kaltschnäuzigkeit auszeichnen, die für die Gebühren-und Quotentierchen zu Hause höchst erfrischend wirkt. Am Mittwochabend war es wieder einmal so weit. Nachdem sein Studiogast Wilhelm Molterer, anstatt eine konkrete Frage zu beantworten, wie auf Autopilot die "Verdienste der Regierung" heruntergebetet hatte, unterbrach ihn Wolf.

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Sinngemäß meinte er, es sei allgemein bekannt, dass von Molterer eine richtige Antwort zu erhalten ungefähr so einfach sei, wie einen Pudding an die Wand zu nageln, aber er würde trotzdem nicht locker lassen, also bitte ... und wiederholte seine Frage noch einmal.

Das Gesicht, das der kunstvoll unrasierte Minister daraufhin zog, kursiert wahrscheinlich schon auf Lachseiten im Internet. Zwar entwand sich Molterer der Situation noch irgendwie, aber die Bemerkung von "The Wolf" hatte Wirkung gezeigt.

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Wenig später zeigte man einen Beitrag über eine in eine Schlägerei ausartende Debatte in der russischen Duma: Nachdem der Nationalist Schirinowski seinem bekannt edlen Wesen entsprechend einem politischen Gegner ins Gesicht gespuckt hatte, antwortete dieser mit Faustschlägen, was sich zu einem gewaltigen Tumult auswuchs. Wolfs Kommentar danach: Ähnlichkeiten mit heimischen Parteien seien ungewollt und rein zufällig.

Und wann sind Sie zuletzt vor Ihrem Fernseher gekniet? (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 1.4.2005)

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