Foto: Nationalpark Kalkalpen
Linz - In Oberösterreich ist eine neue Großhöhle entdeckt worden. Die "Klarahöhle" im Nationalpark Kalkalpen sei mit den ausgedehnten Höhlensystemen im Toten Gebirge, Dachsteinmassiv und in den Salzburger Kalkalpen vergleichbar, erscheine aber in den durchgehend gewaltigen Ausmaßen ihrer Hauptgangstrecken einmalig, berichteten Landeshauptmann Josef Pühringer (V), sein Stellvertreter Erich Haider (S) sowie Nationalparkdirektor Erich Mayrhofer in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag in Linz.

Die Klarahöhle gilt für die Fachleute als der seit Jahrzehnten österreichweit bedeutendste Höhlenfund. Sie wurde von Mitgliedern des Vereines für Höhlenkunde Sierning entdeckt. Zum Schutz und zur wissenschaftlichen Beurteilung gab das Land Oberösterreich in Zusammenarbeit mit dem Verein für Höhlenkunde Sierning, den Österreichischen Bundesforsten und dem Nationalpark Kalkalpen Gutachten in Auftrag.

Schutzempfehlung

In der Zusammenfassung des speläologisches Dokumentationszentrums des Naturhistorischen Museums Wien heißt es unter anderem, dass die neu entdeckte Höhle wegen ihrer naturwissenschaftlichen Bedeutung und ihres besonderen Gepräges eines höchstgradigen und effektiven Schutzes bedürfe. Vor allem, da es sich um ein vollkommen unbekanntes, unbegangenes Objekt handle, hieß es in der Pressekonferenz. Von den Forschern des Vereins für Höhlenkunde Sierning wurden mittlerweile über 22 Kilometer Ganglänge vermessen.

Durch verschiedene Untersuchungen könnte wissenschaftlichen Fragestellungen nachgegangen werden. Etwa Forschungen zur Entstehung und Entwicklung von Höhlen sowie zur Art und Dynamik der Sedimentationsvorgänge in der Höhle. Als Maßnahmen für den Schutz der Höhle werden unter anderem die Absicherung gegen unbefugten Besuch sowie der Schutz als Naturdenkmal angeführt. (APA)