Bei fünf deutschen privaten Fernsehsendern geht die Medienaufsicht dem Verdacht auf Schleichwerbung nach. Eine Routineüberprüfung des Programms von zwei Tagen im Februar habe in insgesamt zehn Fällen einen ersten Verdacht ergeben, teilte die Gemeinsame Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz (GSPWM) der Landesmedienanstalten am Mittwoch nach einer Sitzung in Saarbrücken mit. Betroffen seien die Sender Sat.1, Vox, Super RTL, MTV und n-tv. Nach dem Rundfunkstaatsvertrag ist Schleichwerbung verboten.

Lebensmittel samt Verpackungen

Als Beispiel nannte ein GSPWM-Sprecher die besonders hervorgehobene Präsentation einer neuen Spielekonsole bei MTV ("wird die Art und Weise, wie bisher Video gespielt wird, von Grund auf verändern"). Zwei Beispiele aus Vox-Sendungen, unter anderem Tim Mälzers Kochsendung "Schmeckt nicht, gibt's nicht", betrafen Lebensmittel samt Verpackung, die gut sichtbar gezeigt und empfohlen wurden.

Stellungnahme eingefordert

Die Landesmedienanstalten müssen nun den betroffenen Sendern Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben. Der GSPWM-Vorsitzende Norbert Schneider erklärte: "Danach wird zu klären sein, ob Beanstandungen gegen Veranstalter ausgesprochen werden sollen." Laut Schneider wurden in der aktuellen Stichprobe die Programme von 18 privaten Veranstaltern überprüft. Eine ähnliche Überprüfung im vergangenen Jahr führte in einem Fall zu einer Beanstandung. (APA/dpa)