Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/dpa/Waltraud Grubitzsch
Wien - Gibt es genug Kinderbetreuungsplätze mit Öffnungszeiten, die auch für berufstätige Frauen passen, dann gelingt der Wiedereinstieg in den Beruf. Das zeigt eine aktuelle AK-Studie. Demnach hat Wien bei den berufstätigen Frauen mit Kindern mit 41 Prozent den mit Abstand niedrigsten Teilzeitanteil Österreichs. Österreichweit ist die Teilzeitquote bei berufstätigen Frauen mit Kindern 59 Prozent. Wien ist damit zugleich auch das einzige Bundesland, in dem die Mehrheit der berufstätigen Mütter Vollzeit arbeiten können.

"Das kommt nicht von ungefähr", sagt AK Präsident Herbert Tumpel, "nirgendwo sonst gibt es so viele Betreuungsplätze für unter 3-Jährige wie in Wien und bei den 3 bis 5-jährigen Kindern sind acht von zehn in einem Kindergarten, der den ganzen Tag offen hat und ein Mittagessen anbietet." Zum Vergleich: In Oberösterreich sind sechs Prozent der unter 3-jährigen Kinder in einer Kinderbetreuung und die Teilzeitquote bei berufstätigen Müttern liegt bei 71 Prozent - um 30 Prozent höher als in Wien (41 Prozent). "Anzahl und Qualität der Kinderbetreuungsplätze sind das Um und Auf bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie", sagt Tumpel, "erfreulich ist, dass das in Wien klappt."

Kritik

In einer Reaktion hat der Präsident des Österreichischen Familienbundes, LAbg. Mag. Otto Gumpinger, die Auswertung der AK-Studie als "arbeitsmarktpolitische Fehlinterpretation" bezeichnet: "Wenn nun durch diese sogenannte AK Wien Studie zutage kommt, dass Wien arbeitsmarktpolitisch versagt hat und bundesweit die geringste Anzahl an Teilzeitarbeitsplätzen anbieten kann, wird dies offensichtlich notgedrungen und völlig irreführend als Vorteil missinterpretiert."

Und Gumpinger weiter: "Alle dem Familienbund vorliegenden Erfahrungsberichte von Familien mit Kindern zeigen, dass die Anzahl jener Personen, die eine Teilzeitarbeit nachfragen viel größer ist als jene, die statt einer Teilzeit- einen Vollzeitarbeitsplatz suchen. Teilzeitarbeit ist für Familien mit Kleinkindern ein ganz wichtiger Faktor um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können und soll weiter ausgebaut werden." (red)