Foto: Hoanzl
Wie weit der Weg vom Märchen zur Estorik ist - man wird sehen. Jedenfalls bemüht die Hamburger Band Tocotronic auf ihrem jüngsten Album "Pure Vernunft darf niemals siegen" zusehends Bilder, die auch in den Gutenachtgeschichten von Oma enthalten waren.

Dazu spielen sie nach eher großflächigen Entwürfen auf den Vorgängeralben wieder etwas schärfere Gitarren. Ansonsten regiert die übliche Vermischung von Politischem und Privatem und wie das alles zusammenhängt.

Dass sie heute mit ihrem Slogan-Pop aus dem Gros der derzeit aus Deutschland kommenden Bands mit Texten in ihrer Muttersprache noch vergleichsweise viel zu sagen haben, liegt wohl eher an der Niveaulosigkeit der Mitbewerber als an der eigenen Altersweisheit der "Tocos". (flu/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23. 3. 2005)