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Grafik: Radverkehrsnetze

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Wien - Insgesamt 57 Radfahrer sind im Vorjahr österreichweit im Straßenverkehr gestorben - um einen mehr als im Jahr 2003 (2002: 80).

Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind in den vergangenen fünf Jahren in Österreich 308 Radfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. 2003 starben auf Niederösterreichs Straßen 19 Personen, 2002 waren es 14. Im Vergleich leben die Wiener Fahrradfahrer sicherer: 2003 wie 2004 gab es keinen Toten, 2002 fünf.

Bernd Skoric, Leiter der Verkehrssicherheitsabteilung in der Wiener Magistratsabteilung 46 erklärt das unter anderem dadurch, dass vor allem gefährliche Kreuzungen entschärft wurden - und: "In der Regel ereignen sich die meisten Unfälle mit Radfahrern auf Hauptstraßen."

Gegen die Einbahn

Eines bestätigt Skoric: Trotz der verstärkten "Öffnung" von Einbahnen für Radfahrer gab es in diesem Bereich noch keinen einzigen gröberen Unfall. "Wenn, dann gibt es in Einbahnen sehr wenige Konflikte in Kreuzungsbereichen - aber die sind generell unfallträchtiger." Gegen die Einbahn kann in Wien inzwischen auf einer Länge von circa 130 Kilometern geradelt werden.

Untersuchungen des Wiener Radverkehrs zeigen, dass das Rad zum Alltagsverkehrsmittel geworden ist. Vor allem an Wochentagen wurden an den diversen Zählstellen in der Stadt merkbare Zuwächse gemessen. Ein Beispiel: In der unteren Mariahilfer Straße macht der Radverkehr 16 Prozent des gesamten Individualverkehrs aus.

Das Unfallrisiko sei für Radler in Österreich siebenmal so hoch wie in den Niederlanden, rechnete der Verkehrsclub am Montag vor. Er forderte Radwege entlang von Freilandstraßen sowie im Ortsgebiet eine fahrradgerechte Verkehrsplanung. Gleichzeitig appellierte der VCÖ an Autofahrer und Radler, rücksichtsvoll miteinander umzugehen.

Gefährliche Länder

Nach Niederösterreich sind Radfahrer vor allem in Oberösterreich gefährlich unterwegs, 2003 wurden in diesem Bundesland 17 Todesopfer gezählt, im Jahr davor 18.

In der Steiermark starben 2003 (aktuellere Zahlen liegen nicht vor) acht Menschen, in Salzburg drei, in Kärnten fünf. Zum Auftakt der Radlersaison gibt der ARBÖ Tipps, was nach der Winterpause alles kontrolliert werden soll . (DER STANDARD, Printausgabe, 22.03.2005)