Unerschöpflich sind die Jubiläumsvorräte

im "Gedankenjahr", jüngst zu überprüfen am Donnerstagabend: Zehn Jahre Vera und sechzig Jahre Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Bezeichnend, dass zum Gratulieren nicht die Entertainerin zum Politiker kam, sondern umgekehrt.

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Warum auch nicht?

Sandra Maischberger feiert am Dienstag ihre 1000. Sendung und lädt Gerhard Schröder ein. Seit Neuem beschimpfen enttäuschte Wähler Tony Blair im Fernsehen. Staatsmänner hoffen durch Medienauftritte auf mehr Popularität, schon lange beschränken sie sich dabei nicht mehr auf Informationssendungen.

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Der Unterschied liegt im Format:

Maischberger ist bekannt als hartnäckige Fragestellerin, und nicht jeder will sich Volkes Zorn so unmittelbar aussetzen wie der britische Premier. Österreichs Bundeskanzler hingegen nützte seine Chance, frei von der Leber weg und vor allem von Störversuchen politischer Journalisten über seine ersten 60 Jahre zu sprechen.

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Er erzählte von Krieg

Hungersnot und lobte die Trümmerfrauen - von denen wohl einige zu Veras treuer Seherschaft gehören mögen. Schließlich kramte er ein esoterisches Büchlein aus dem Sofa hervor und überreichte es der Gastgeberin. Sie, die sich zuvor in der Rolle der weltgewandten Kichererbse gefiel, war plötzlich ganz klein. Was für eine Show! (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 19./20.3.2005)

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