Die exzellente US-Band Botanica tourt zwecks Publikumströstung durch zwei heimische Städte
Redaktion
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Man kennt das Klischee. Eine verrauchte Bar: Die Besucher: einsame Herzen und geschundene Existenzen, die ihre Zukunft schon hinter sich haben. Hinter dem Tresen der beste Gast des Lokals. Spät nächtens schleppt sich eine Band auf die Bühne und bietet diesem menschlichen Strandgut musikalisch Trost. Trost wie: Ein Schnaps ist kein Schnaps.
Botanica ist genau so eine Band. Mit leicht exotischem Touch behübscht sie den existenziellen Blues, der der Band um den New Yorker Firewater-Abkömmling Paul Wallfisch als Basis für ihren schattseitigen Rock dient. Als verwandte Seelen könnte man die großen Gallon Drunk oder die frühen Blue Ruin genauso anführen wie einen unfrisierten Chris Isaak in also sehr, sehr übler Laune. Oder, für oberflächliche Cineasten, Shivaree - ohne die weibliche Stimme.
Dazu glänzt das Quartett auf seinen Alben immer wieder mit erlesenen Gästen wie Kid Congo Powers oder David Sims von den leider dahingegangenen Berserkern Jesus Lizard, die, je nach Laune, die Gitarre surfen schicken oder manche Songs auch hin und wieder ordentlich gegen die Wand parken. Denn: Auch Spaß muss sein. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 16.03.2005)
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