Christian Weiss, neuer Geschäftsführer bei "Wer liefert was?" Österreich, ist neben der kaufmännischen Leitung vor allem für die Bereiche Marketing & Vertrieb verantwortlich

Foto: www.wlw.at
Klosterneuburg - Christian Weiss ist neuer Geschäftsführer bei "Wer liefert was?" Österreich, der Suchmaschine für Produkte und Dienstleistungen im Business-to-Business. Neben der kaufmännischen Leitung ist Weiss für die Bereiche Marketing & Vertrieb verantwortlich.

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derStandard.at: Welche Ziele für das aktuelle/kommende Quartal haben Sie?

Christian Weiss: Wir haben bei "Wer liefert was?" einen wichtigen Grundsatz und der lautet: "Customers close – users closer". Dem zufolge ist es auch mit der neuen "Wer liefert was?"-Suchmaschine unser oberstes Ziel, die Wünsche unserer Nutzer nach qualifizierten Unternehmensinformationen mit direkten Ansprechpartnern konsequent zu erfüllen.

Wichtig ist aber, dass wir auch neue Zielgruppen ansprechen. Für unsere traditionelle Zielgruppe – den professionellen Einkäufer – sind wir durch unseren kompromisslosen Fokus auf den Business-to-Business Bereich bereits seit Jahrzehnten die Besten – und diese Position streben wir auch für die erweiterte Zielgruppe an.

derStandard.at: Wie wurde das letzte Geschäftsjahr abgeschlossen?

Christian Weiss: "Wer liefert was?" ist Tochter des börsenotierten Unternehmens Eniro. Daher sind wir nicht berechtigt, eigenständig Umsatzzahlen zu veröffentlichen. Wir können aber mitteilen, dass "Wer liefert was?" im Jahr 2003 einen Umsatz von ca. 50 Millionen Euro erwirtschaftet hat – und dass wir im selben Jahr ein geschätztes Handelsvolumen von über 15 Milliarden Euro über die Internet-Suchmaschine initiieren konnten.

derStandard.at: Da Registrierung und Abfrage kostenlos sind, wie sieht das Geschäftsmodell von "Wer liefert was?" aus – wie werden Umsätze erzielt?

Christian Weiss: "Wer liefert was?" verdient als Suchmaschine für Produkte und Dienstleistungen sein Geld ausschließlich durch Werbegelder. Anders als bei klassischer Werbung mit enormen Streuverlusten für den Kunden bietet unsere Form der Online-Werbung einen deutlichen Mehrwert.

"Wer liefert was?" platziert die Werbung seiner Inserenten genau dort, wo der Nutzer sucht. Denn bei "Wer liefert was?" begeben sich die professionellen Einkäufer und die Einkaufsentscheider in Unternehmen aktiv auf die Suche nach einem bestimmten Produkt oder einer Dienstleistung.

Wir bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich mit mehr als nur ihrem Namen und der Anschrift vorzustellen. Wer mehr Informationen zur Verfügung stellen möchte, bezahlt mehr und ist präsenter gelistet. Bei uns bucht der Kunde einmal im Jahr eine Werbefläche und muss danach nicht mit Folgekosten rechnen. Im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen wie z.B. Google partizipieren wir nicht an den einzelnen Klicks oder gar an dem generierten Handelsvolumen.

derStandard.at: Welche Ziele für die Präsenz in Österreich haben Sie?

Christian Weiss: Mein Ziel ist es, die Marktposition von "Wer liefert was?" in Österreich weiter auszubauen und unsere Kundenorientierung noch weiter zu verstärken. Unsere Nutzer finden mit der neuen Suchmaschine nun noch einfacher, schneller und präziser alle Produkte und Dienstleistungen, die sie für ihr Unternehmen brauchen – egal in welcher Branche.

Gleichzeitig sprechen wir mit unserer optimierten Suchmaschine für Produkte und Dienstleistungen auch neue Zielgruppen an. Jeder, der mit dem Einkauf auf Unternehmensseite in irgendeiner Form beschäftigt ist – egal ob Geschäftsführer, Sekretärin oder Abteilungsleiter – soll "Wer liefert was?" als Suchmaschine für Produkte und Dienstleistungen kennen und schätzen lernen.

derStandard.at: Die neue Suchmaschine garantiert präzise und relevante Trefferlisten – Was wurde verändert? Wie wurde die Suchmaschine verbessert?

Christian Weiss: Bei der neuen Suchmaschine sind folgende Punkte hervor zu heben:
• Die Anzahl der österreichischen Einträge wurde auf über 65.000 Unternehmen aus allen Branchen aufgestockt. Die bisherige Anzahl der gelisteten Firmen wurde damit mehr als verdoppelt.

• Alle Einträge liefern aktuelle und zuverlässige Unternehmensinformationen sowie detaillierte Kontaktdaten der jeweiligen Ansprechpartner. Gleichzeitig bietet die Suchmaschine über direkte Links auf www.wlw.at Zugang zu weiteren europäischen "Wer liefert was?"-Seiten sowie zu anderen internationalen Suchmaschinen für Produkte und Dienstleistungen.

• Die neue Suchmaschine bietet eine einfache und präzise Suchsystematik, die auch dann zum passenden Anbieter führt, wenn der eingegebene Suchbegriff nicht exakt stimmt. Anbietersuche mit Volltreffergarantie – so versprechen wir es.

• Mit den neuen Suchfiltern können Einkaufsentscheider erstmalig eine Selektion nach "Hersteller", "Großhändler", "Händler" oder "Dienstleister" vornehmen oder die Treffer geografisch eingrenzen.

• "Wer liefert was?" überprüft und qualifiziert einmal jährlich alle Informationen der gelisteten Unternehmen.

derStandard.at: Wie viele Köpfe umfasst das Team für die Verschlagwortung?

Christian Weiss: Das Team der so genannten "Nomenklaturabteilung" besteht derzeit aus sieben qualifizierten Bibliothekaren, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern und ist für die Betreuung und Verschlagwortung des Suchsystems verantwortlich.

derStandard.at: Wieviele Abfragen werden monatlich auf "Wer liefert was?" in Österreich durchgeführt?

Christian Weiss: Monatlich werden über 200.000 Abfragen durchgeführt.

derStandard.at: Welche Branche gehört zu den meist gesuchten auf "Wer liefert was?" in Österreich?

Christian Weiss: Derzeit ist eine länderspezifische Aufschlüsselung nach Branchen nicht möglich, diese wird aber in Zukunft eingerichtet. Generell kann man sagen, dass bei "Wer liefert was?" die häufigsten Anfragen im Produktions-, Handel- und Dienstleistungssektor gestellt werden. Stark sind vor allem die Bereiche Metallerzeugung und –bearbeitung, Maschinenbau, Elektronik und Baugewerbe. Aber auch der gesamte Papier & Druck – Sektor ist eine häufig angefragte Branche.

derStandard.at: Sind 2005 oder 2006 weitere Expansionsschritte geplant?

Christian Weiss: Den Start der neuen "Wer liefert was?"-Suchmaschine in Österreich, Deutschland und in der Schweiz verstehen wir nicht als klassische Expansion, sondern als konsequente Fortsetzung unserer Unternehmensidee. Denn "Wer liefert was?" bringt seit über 70 Jahren Angebot und Nachfrage im Business-to-Business zusammen – und zwar immer dort, wo die Nachfrage auch tatsächlich sucht.

Deutlich erweitert haben wir aber mit der neuen "Wer liefert was?"-Suchmaschine unsere Zielgruppen. So sehen wir auf Seiten der Nutzer weiterhin die professionellen Einkäufer der Unternehmen als unsere traditionelle Zielgruppe, sprechen aber ab sofort auch einen stark erweiterten Nutzerkreis von Personen an, die mit dem Einkauf auf Unternehmensseite in irgend einer Form beschäftigt ist. Mit dieser Erweiterung des Nutzerkreises präsentieren wir uns auch einem deutlich größeren Inserentenkreis als attraktive Werbeplattform. Hier sprechen wir jetzt neben den klassischen Herstellern und Dienstleistern ganz verstärkt auch Großhändler und Händler an, die zielgerichtet auf "Wer liefert was?" werben möchten.

Aber eines können wir Ihnen versprechen: "Wer liefert was?" wird sich auch zukünftig kompromisslos auf den Business-to-Business Bereich fokussieren. "Wer liefert was?" ist eine spezialisierte Business-Suchmaschine – und wird dies auch in Zukunft bleiben. Mit welchen Technologien und in welchen Medien – das wird die Zukunft zeigen.

derStandard.at: In welchen Ländern ist "Wer liefert was?" vertreten?

Christian Weiss: "Wer liefert was?" ist mit mehr als 350 Mitarbeitern in fünf Ländern vertreten: Deutschland, Österreich, Schweiz, Kroatien und Tschechien

derStandard.at: Wie lange ist das Unternehmen schon in Österreich aktiv?

Christian Weiss: Seit 1988 ist das europaweit tätige Unternehmen mit einer Niederlassung in Österreich vertreten. Am Firmenstandort in Klosterneuburg beschäftigt "Wer liefert was?" Österreich 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.