Mit neuen Mitteln der Propaganda will sich die
Kommunistische Partei Russlands an die Jugend des Landes richten. Der
stellvertretende Vorsitzende Iwan Melnikow forderte auf einem
Parteitag am Samstag in Moskau, dass die Botschaft der Partei mit
SMS-Mitteilungen und Internet-Botschaften ins Volk getragen werden
sollte.
"Esemeski"
Die Mitglieder der KP-Jugendorganisation könnten doch
Kurzmitteilungen mit "politischen Witzen oder Versen" auf die
Mobiltelefone von Bekannten schicken, darin auf Veranstaltungen
aufmerksam machen und die Empfänger bitten, die SMS-Botschaften
weiterzuverschicken, schlug Melnikow vor. Der Versand von "esemeski",
wie die SMS auf Russisch genannt wird, ist vor allem unter
Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt geworden.
Zielgruppe
Parteichef Gennadi Sjuganow sagte, die Partei sollte auf ihren
Kundgebungen überholte Slogans fallen lassen und sich in der Sprache
ihrer Propaganda an bestimmte Zielgruppen anpassen, wie die
Nachrichtenagentur ITAR-Tass meldete. Sjuganow ging gleich mit gutem
Beispiel voran, indem er in Anlehnung an die Sprache des Kapitalismus
verlangte, die Kommunistische Partei als Marke zu verkaufen. Einzig
die Dauer von Sjuganows Rede blieb noch der Tradition verhaftet: Der
KP-Chef sprach eineinhalb Stunden lang.(APA/AP)