Widersprüchliche Aussagen
Wenige Stunden zuvor hatte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums noch erklärt, der Iran wolle trotz der von den USA angekündigten Zugeständnisse an seinem Atomprogramm festhalten. "Der Iran ist entschlossen, zivile Nukleartechnologie zu nutzen, und kein Druck, keine Anreize oder Drohungen können den Iran dazu bringen, seine Rechte aufzugeben", sagte Außenamtssprecher Hamid Reza Asefi in Teheran.
EU verzichtet auf Forderung
Der iranische Chefunterhändler Sirus Nasseri hatte am Samstag zudem berichtet, dass die EU nicht mehr einen Verzicht Teherans auf sein Programm zur Urananreicherung fordere. Diese Forderung sei nicht mehr Gegenstand der Verhandlungen, sagte Nasseri in Wien. Vielmehr gehe es um andere Garantien des Landes dafür, dass das Nuklearprogramm rein zivilen Zwecken diene, berichtete der Diplomat von der jüngsten Verhandlungsrunde mit der EU in Genf. Hochangereichertes Uran kann außer zur Energiegewinnung auch zum Bau von Atombomben eingesetzt werden.
WTO-Beitritt
US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte am Freitagabend erklärt, wenn Teheran einlenke, werde Washington seinen Widerstand gegen einen Beitritt des Irans zur Welthandelsorganisation (WTO) aufgeben und die Lieferung von Ersatzteilen für Zivilflugzeuge genehmigen.
Die USA stellten sich damit in einer Abkehr von ihrer bisherigen Politik hinter die diplomatischen Bemühungen Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens, den Iran zum Verzicht auf sein Programm zur Urananreicherung zu bringen. Im Gegenzug erklärten sich die Europäer bereit, den Konflikt bei einem Scheitern der Verhandlungen an den UNO-Sicherheitsrat zu überweisen. US-Vizepräsident Dick Cheney drohte dem Iran am Freitag (Ortszeit) mit "schärferen Maßnahmen", sollte das Land der Entwicklung von Atomwaffen nicht entsagen.
Lob aus Russland für US-Diplomatie