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Maria Kosareva und Martin Kunze betreiben gemeinsam in dem kleinen Ort St. Willibald im oberösterreichischen Innviertel die Fliesenmanufaktur Midgard. Es herrschen vorindustrielle Zustände. Der verwendete Ton wird ganz in der Nähe gewonnen. Die weitere Bearbeitung ist Handarbeit. Dadurch bekommt der Ton eine andere Dichte als die maschinell hergestellten Platten. Seine Wärmeleitfähigkeit ist deutlich höher, was vor allem bei den Bodenfliesen deutlich spürbar ist. Midgard fertigt alles, von der Wandfliese bis hin zu aufwändigen Reliefs. Den Produkten ist die Handarbeit anzusehen. Ihre Oberfläche hat eine größere Tiefe und strahlt mehr Wärme aus als ein Industrieprodukt.

Martin Kunze ist Künstler und studierte in Linz keramische Gestaltung. Seine Partnerin stammt aus Russland. Bereits im Alter von neun Jahren besuchte sie eine Kunstschule. Es folgte eine Ausbildung in Gschel, dem russischen Zentrum für Keramik. Ihre Auftraggeber sind meist Privatleute. In engem Kontakt können Sonderlösungen entstehen, wie etwa spezielle Eckstücke, mit denen noch die verbasteltste Altbauwohnung ein maßgeschneidertes Fliesenkleid bekommt. (Der Standard/rondo/11/03/2005)